Empfang des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels

Willkommen in der Komfort-Zone

12. Oktober 2017
von Börsenblatt
Der Vorhang im Metzler-Saal des Städel ist Fake – der Österreich-Empfang, der hier am Messe-Mittwoch in bewährter Weise über die Bühne ging, ist so handfest wie die weiter verbesserten Rahmenbedingungen für Bücher und Büchermacher in der Alpenrepublik. 

Von einer „Komfortzone Österreich“ hat Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, einmal gesprochen – da meinte er die Rahmenbedingungen für Literatur im Land, die sich in den letzten Jahren doch deutlich verbessert haben: Die Mittel für die Verlagsförderung wurden aufgestockt, das Preisbindungsgesetz novelliert, die Autorenförderung angehoben. 

Mit dem Österreichischen Buchpreis und den Österreichischen Buchhandelspreis gibt es zwei zugkräftige neue Auszeichnungen. Kein Wunder, dass sich auch die Frankfurter Buchmesse fast ein wenig im Walzertakt bewegt – von der Verleihung des Deutschen Buchpreises an Robert Menasse am Montag bis zur Friedenspreis-Laudatorin Eva Menasse am Sonntag in der Paulskirche.

Höhepunkt des Aufgalopps in Frankfurt bleibt natürlich der auch von zahllosen Piefkes heißgeliebte Österreich-Empfang im Frankfurter Städel Museum, den Benedikt Föger und Jürgen Meindl, Leiter der Sektion Kunst und Kultur im Österreichischen Bundeskanzleramt, in einer wahrhaften Kunst-Installation eröffneten: Kein Geringerer als Thomas Demand hat ja den Metzler-Saal im Städel neu interpretiert - an allen vier Wänden prangen purpurfarbene Vorhänge. Tatsächlich das Bild eines Papiermodells, einer Vorhang-Attrappe, die im Studio aufgebaut und fotografiert wurde. Grüner Veltliner und Wiener Schnitzel waren zum Glück ebenso wenig Fake wie die vielen guten Gespräche dieses Abends. Das Städel: Ein wunderbarer Ort zum Feiern. Anregende Irritationen inbegriffen.

 nk