Erich Fried Preis 2012 an Nico Bleutge

"Feinstes Gewebe"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Nico Bleutge erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried Preis 2012. Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 25. November im Literaturhaus Wien statt.

Der alleinige Juror, der Dichter und Erzähler Lutz Seiler, begründet seine Entscheidung wie folgt: "Bleutges Gedichte befreien die Natur im Gedicht von den üblichen metaphorischen Rahmungen; mit einem sanften, fein rhythmisierten Sprechen, das sich vom Schauen und Hören leiten lässt, erreicht er eine besondere, vollkommen eigene Bildqualität. Ich sehe in Bleutges Werk einen vielversprechenden Ansatz für die Erneuerung des sogenannten Naturgedichts; allerdings ist der Begriff ohnehin unbrauchbar, also besser: für die Erneuerung von Natur-Wahrnehmung in der Sprache des Gedichts (…) Seine Gedichte sind bis ins Detail ausgearbeitet, feinstes Gewebe."

Nico Bleutge, 1972 in München geboren, studierte von 1993 bis 1998 Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie in Tübingen. Er arbeitet als Lyriker, Essayist, Librettist und Literaturkritiker. Seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bei C. H. Beck sind die Gedichtbände "Klare Konturen" (2007) und "Fallstreifen" (2008) erschienen; sein dritter Gedichtband erscheint dort im Frühjahr 2013. Nico Bleutge lebt in Berlin.

Der Erich Fried Preis wird seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache vergeben. Gestiftet wird die Auszeichnung vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Für die Auswahl zeichnen jährlich wechselnde, autonom entscheidende Autorenkollegen verantwortlich.