Politische Buchmesse
„Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Meinungs- und Publikationsfreiheit in zahlreichen europäischen und außereuropäischen Ländern akut bedroht ist. Dieses Thema betrifft unsere Branche weltweit, und die große Welle der Solidarität, die auf der Buchmesse sichtbar wurde – für Can Dündar, Asli Erdogan oder Raif Badawi – wird global wahrgenommen“, sagte Juergen Boos zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse 2016.
Intellectual Property
Auf über 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche konnten Besucher des neuen Areals THE ARTS+ Virtual Reality und 3D-Kunst erleben, einen Museums- oder Creative-Hub besuchen und sich über digitale Plattformen informieren. 150 Sprecher aus 16 Ländern diskutierten während der fünf Tage in zahlreichen Workshops, Labs und Präsentationen. Die Konferenz am Messe-Mittwoch war ausverkauft. „THE ARTS+ hatte eine starke europäische Dimension, mit zahlreichen Partnern wie Europeana und EU-Kulturkommission. Wir wollen diese Dimension verstärken und ein europäisches Netzwerk für Innovation in der Kreativwirtschaft fördern“, bilanzierte Holger Volland, VP Business Development bei der Frankfurter Buchmesse.
Internationaler Rechtehandel
Das Literary Agents and Scouts Centre (LitAg) der Frankfurter Buchmesse hat neue Rekorde aufgestellt. In diesem Jahr nutzten nach Angaben der Messe über 700 Literaturagenten aus 300 Agenturen das Rechtezentrum in Halle 6.3. Abgeschirmt vom allgemeinen Messetrubel fanden an 460 Tischen Gespräche und Rechteverhandlungen im Halbstundentakt statt. Etwa 50 Prozent der LitAg-Kunden kamen aus der englischsprachigen Welt. Deutschsprachige Agenturen machen 15 Prozent der anwesenden Rechtehändler aus.
Business Club
Im dritten Jahr seines Bestehens hat sich der Business Club der Frankfurter Buchmesse als exklusives Arbeitszentrum und optimaler Ort zum Netzwerken etabliert: Über 3.400 Besucher aus 74 Ländern nutzten den Business Club in diesem Jahr. An fünf Tagen fanden 45 Veranstaltungen statt, unter den rund 150 eingeladenen Experten waren der CEO von Bonnier Books, Jacob Dalborg, Massimo Turchetta, CEO von Rizzoli Libri Trade (Mondadori Publishing Group), Claude de Saint Vincent, Geschäftsführer von Média Participations oder Gaby Wood, künstlerische Leiterin der Booker Prize Foundation.
Weitere Informationen unter www.buchmesse.de
Allerdings habe ich persönlich es in diesem Jahr als besonders hinderlich für das eigentliche "Geschäft" an diesen Tagen empfunden, daß der Terminus "Fachbesucher" derart aufgeweicht wird und unhinterfragt ganze Schulklassen mit Lehrern und meistens überguter Laune hereinströmen.
So sehr ich für die Wachhaltung des Leseinteresses bei der Jugend bin, so überzeugt bin ich auch davon, daß EUR 45 für eine Tageskarte nur dann ihre Berechtigung haben, wenn die Differenz zur "Privatbesucher-Karte" ihre Berechtigung behält und man an diesen Tagen auch wirklich mit voller Konzentration und dafür weniger Give-aways-heischendem Publikum sich seiner Tagesaufgabe widmen kann.