Erster Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis verliehen

Ruth Achlama, Nitza Ben-Ari und Yirmiyahu Yovel prämiert

13. Oktober 2015
von Börsenblatt
Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis wurde in diesem Jahr erstmals vergeben, an drei Preisträger: Ruth Achlama, Nitza Ben-Ari und Yirmiyahu Yovel. Kulturstaatsministerin Monika Grütters und ihre israelische Amtskollegin Miri Regev überreichten die Auszeichnungen am 8. Oktober in Berlin.

Die ersten drei Preisträger des neuen Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreises sind laut Presseinformation der Bundesregierung:

  • Ruth Achlama, die den Preis für die Übersetzung zweier Romane aus dem Hebräischen ins Deutsche erhielt: David Vogel: "Eine Wiener Romanze" (Aufbau Verlag) und Yoram Kaniuk: "1948" (Aufbau Verlag).
  • Und der Preis für Übersetzungen ins Hebräische ging zu gleichen Teilen an Nitza Ben-Ari für ihre Übersetzung von Goethes "Hermann und Dorothea" und an Yirmiyahu Yovel für seine Übersetzung der "Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant.

Monika Grütters betonte: "Mit dem Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis wollen wir gemeinsam diejenigen fördern, die ganz entscheidend dazu beitragen, dass Israelis und Deutsche einander immer besser kennen und verstehen lernen. Übersetzerinnen und Übersetzer sind wahre Brückenbauer zwischen unseren Kulturen – insofern ist der Preis eine großartige Chance für einen lebendigen Kulturaustausch zwischen unseren Ländern. Es sind nicht zuletzt die Übersetzer, die uns Zugang zum Hintergrund, zu anderen Sprach- und Gedankenwelten eröffnen und es uns auf diese Weise ermöglichen, den Vordergrund zu verstehen."

"70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind wir von Herzen dankbar", fuhr die Kulturstaatsministerin fort, "Israel zu unseren engen Partnern und Freunden zählen zu dürfen − im Bewusstsein, dass es niemals 'normale' Beziehungen sein werden. Und doch sind in den letzten fünf Jahrzehnten Nähe entstanden und Vertrauen gewachsen. Wir sind nicht nur in Verantwortung und Schmerz aneinander gebunden, sondern fühlen uns auch in Freundschaft und Versöhnung verbunden."

Zum Preis

Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis wurde anlässlich des 50-jährigen-Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen als gemeinsame Initiative der Kulturstaatsministerin Monika Grütters und des israelischen Kulturministeriums ins Leben gerufen (siehe Archiv). Er wird künftig alle zwei Jahre verliehen, abwechselnd in Deutschland und Israel. Mit dem Preis werden die Sprach- und Interpretationskunst der Literaturübersetzer sowie ihre Vermittlungsleistung im deutsch-israelischen Verhältnis gewürdigt und sichtbar gemacht.

Bei jeder Vergabe werden zwei Preisträger ausgezeichnet: ein Übersetzer aus dem Hebräischen mit Zielsprache Deutsch, und ein Übersetzer aus dem Deutschen mit Zielsprache Hebräisch. Beide Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von 10.000 Euro. Eine deutsche und eine israelische Jury wählen die Preisträger aus.