Eulenspiegel Verlag nicht betroffen

Das Neue Berlin ist insolvent

4. August 2014
von Börsenblatt
Für den zur Eulenspiegel Verlagsgruppe gehörenden Verlag Das Neue Berlin ist Anfang August das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Ziel des Verfahrens sei die Fortführung des Verlags, sagte Geschäftsführer Matthias Oehme gegenüber Medien. Der Eulenspiegel Verlag und andere Partner seien von der Insolvenz nicht betroffen.

Der Verlag Das Neue Berlin hatte am 28. August 1946 von der Sowjetischen Militäradministration eine Verlagslizenz erhalten; zunächst erschienen Berlinliteratur und Romane, darunter Werkausgaben von Theodor Fontane und Georg Hermann. Später wurde Das Neue Berlin mit Kriminal- und Science-Fiction-Literatur zu einem der auflagenstärksten Publikumsverlage der DDR. Nach der Wende übernahm eine Mitarbeiter-GmbH den Verlag mit dem Eulenspiegel Verlag, musste aber 1993 Konkurs anmelden. Danach wurden die Verlage in einer von Matthias Oehme und Jacqueline Kühne gegründeten Verlagsgesellschaft fortgeführt. Neue Schwerpunkte wurden Biografien, politische und kriminalgeschichtliche Sachbücher.

Das Insolvenzverfahren für den Verlag Das Neue Berlin wurde am 1. August beim Amtsgericht Charlottenburg eröffnet, erklärt Matthias Oehme gegenüber boersenblatt.net. Ein Insolvenzverwalter wurde eingesetzt. "Der Geschäftsbetrieb wird voll aufrecht erhalten", betont Oehme, "mit Blick auf eine Fortsetzung des Verlags." Der Vertrieb sei intakt, neue und angekündigte Titel werden ausgeliefert. Ziel sei es, den angeschlagenen Verlag im Zuge des Insolvenzverfahrens auf neue Füße zu stellen. Der Eulenspiegel Verlag und andere Partner sind zwar von der Insolvenz nicht betroffen, so Oehme, aber in den Arbeitsabläufen eng miteinader verzahnt (das mache die Sache "problematisch"; so habe Das Neue Berlin weitgehend die Geschäfte der Verlagsgruppe geführt). In der Verlagsgruppe sind derzeit 16 Mitarbeiter tätig.