Evangelischer Buchpreis 2013 für Jenny Erpenbeck

"Eine wunderbare Sprache"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck erhält für ihren Roman "Aller Tage Abend" (Knaus) den Evangelischen Buchpreis 2013. Die Auszeichnung wird am 15. Mai in Leipzig überreicht.

In der Begründung der Jury heißt es: "Jenny Erpenbecks neuer Roman beginnt schonungslos mit dem plötzlichen Kindstod eines Säuglings. Sprachgewaltig lässt die Autorin eine Welt am Anfang des 20. Jahrhunderts im jüdisch-christlichen Milieu Galiziens erstehen: Die stumme Trauer der erst achtzehnjährigen Mutter, das Auseinanderdriften der Eheleute, die Reaktionen der wegen der Heirat mit einem Nicht-Juden entzweiten Familie. Doch es ist nicht aller Tage Abend. Jenny Erpenbeck erweckt ihre namenlose Protagonistin durch ein Intermezzo zum Leben und skizziert, wie sich das Geschick der Familie hätte entwickeln können." Und weiter: "Diese mutige, ein Jahrhundert umspannende Konstruktion gelingt, weil Jenny Erpenbeck über eine wunderbare Sprache verfügt."

Jenny Erpenbeck, 1967 in Ost-Berlin geboren, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Buchbinderin und studierte Theaterwissenschaften. Sie debütierte 1999 als Schriftstellerin mit der "Geschichte vom Alten Kind". Sie hat neben Erzählungen und Romanen auch zwei Theaterstücke geschrieben.

Der Evangelische Buchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Er ist ein Leserpreis, Vorschläge für mögliche Preisträger kommen von Lesern. Eine Jury entscheidet dann über den Preisträger. Die Preisverleihung an Jenny Erpenbeck findet am 15. Mai in der Alten Handelsbörse in Leipzig statt, teilt das Evangelische Literaturportal mit.