Filme im Buchhandel

DVD-Umsätze legen zweistellig zu

22. Februar 2012
von Börsenblatt
Der Buchhandel erreicht die nächste Schallmauer: 2011 stiegen die Umsätze mit Filmen um 26 Prozent – auf 
56 Millionen Euro. boersenblatt.net präsentiert Ergebnisse einer GfK-Analyse.

Kein anderer Vertriebskanal, der mit Bild-Ton-Trägern handelt, konnte laut GfK Panel Services Deutschland ein ähnlich hohes Wachstum verbuchen wie der Buchhandel – lediglich der Download von Filmen legte mit 45 Prozent noch stärker zu. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr rund 6,3 Millionen Silberscheiben über die Ladentheken des Sortiments (plus 35 Prozent gegenüber 2010), und zwar vor allem DVDs; das neue Format Blu-ray ist mit einem Prozent des Umsatzes nach wie vor kaum gefragt.

Bewegung gab es indessen bei der Reichweite: 2,7 Millionen Deutsche erwarben 2011 Filme via Buchhandel (plus 25 Prozent) – immerhin 800.000 davon waren Erstkäufer. „Ein wirklich gutes Ergebnis“ sei das, meint Oliver Trettin vom Bundesverband Audiovisuelle Medien (der die Produzenten vertritt). Diese Rallye werde auch weitergehen – „bei den Filialisten sowieso, aber auch bei den kleineren Buchhandlungen.“

Dass zwei Drittel des Gesamtumsatzes (2011: 56 Mio. Euro) in die Kassen von Hugendubel, Thalia und Weltbild fließen, habe sich 2011 jedenfalls geändert. Trettin: „Sonst hätten die Barsortimente, die ja traditionell eher die kleineren Buchhändler beliefern, kaum zweistellig zulegen können.“

Weitere Details für das Jahr 2011:

  • Die Preise sind auf Talfahrt. Eine DVD kostete im Schnitt 8,93 Euro – 61 Cent weniger als 2010 (9,54 Euro). Trettin erklärt das mit einem Hinweis auf das Kataloggeschäft: „Da ist der Buchhandel recht stark.“ Günstige Editionen und ältere Filmtitel, die in der Regel günstiger seien als Neuerscheinungen, kämen bei der Buchhandelsklientel besonders gut an. Was noch mit hineinspielen dürfte: die Schnäppchen-Aktionen von Thalia & Co.
  • Bei den beliebtesten Genres gibt es kaum Veränderungen. Die Top 3:  Drama (Umsatzanteil 21 Prozent), Komödie (20 Prozent) und Kinder (zwölf Prozent).
  • Geschenke machten 35 Prozent des Umsatzvolumens aus (Eigenbedarf: 65 Prozent).
  • Gekauft werden DVDs im Buchhandel, wie gehabt, vor allem von Frauen (59 Prozent)  
  • Zwei Drittel der Käufer sind älter als 40 Jahre (66 Prozent).
  • Innerhalb des Videokaufmarktes (Umsatz 2011: 1,43 Mrd. Euro) bekommt der Buchhandel mehr Gewicht – der Anteil wächst von drei auf vier Prozent.
  • Daran knüpft sich auch eine neue Position im Gesamtranking der wichtigsten Video-Vertriebskanäle: Der Buchhandel bewegt sich jetzt auf Höhe des reinen Versandhandels (inkl. Clubgeschäft, aber ohne Internet; Marktanteil: 4 Prozent) – und zieht gleich an mehreren anderen vorbei (Kauf- und Warenhäuser: 2 Prozent; Discounter / Supermärkte: 3 Prozent). Downloads machen 2 Prozent des Marktes aus.   
  • Die drei wichtigsten Video-Vertriebskanäle des Jahres 2011 waren: Elektrofachmärkte (Marktanteil: 34 Prozent), das Internet (31 Prozent) und Drogeriemärkte (9 Prozent).