Bowker hat in Kooperation mit „Publishers Weekly“ untersucht, was Kunden wollen - welche Bücher sie warum kaufen, in welchen Netzwerken sie sich bewegen, ob und in welcher Form sie digitale Inhalte bereits nutzen (Ergebnisse seit Juli 2009 unter: www.bookconsumer.com). Das Fazit: Nicht mehr die Anbieter steuern den Markt, sondern die Käufer, sagt Gallagher, Vice President Publishing Services bei Bowker.
Amazon habe alles verändert. Erst heute sei der „Kunde König“ - die Lieferkette (Supply Chain) passe sich ihm an (und nicht mehr umgekehrt). Was Gallagher außerdem deutlich machte: Von einer Lieferkette lässt sich heute kaum noch sprechen – eher von Lieferketten. Zwischen den Herstellern von Inhalten und Käufern ziehen sich mittlerweile unzählige Bahnen. Denn Kunden wollen Inhalte:
- gedruckt auf Papier (traditionell oder auch per Print-on-Demand hergestellt)
- und digital;
- als (komplettes) E-Book
- oder in Häppchen,
- für E-Reader,
- für PCs und Netbooks,
- für Smartphones;
- im Buchhandel,
- bei Online-Shops,
- via Download-Plattformen im Internet,
- oder direkt.
Was den E-Markt derzeit am stärksten einschränke? Erstens werde die neue Supply Chain bislang nur ansatzweise bedient - und zweitens "warten die Leute auf bessere und billigere Lesegeräte“, antwortet Gallagher (der aber zugleich auf die möglicherweise eher teureren Impulse von Apple hofft). Gallagher mag sich mit seinen Aussagen auf die USA konzentrieren. Andererseits gilt vieles sowohl hier - als auch da. Der Applaus, den er bekam, zog sich jedenfalls quer durch alle Nationen.
Das International Supply Chain Seminar wurde in diesem Jahr zum 31. Mal veranstaltet – von Editeur und Börsenverein. Außer Gallagher standen zehn weitere Branchenvertreter auf dem Podium; insgesamt hatten sich knapp 150 Teilnehmer aus aller Welt für das Seminar angemeldet.