Frankfurter Buchmesse

Argentinien stellt sein Ehrengast-Programm vor

28. Juni 2010
von Börsenblatt
Cultura en Movimiento – Kultur in Bewegung – unter diesem Motto präsentiert sich Argentinien in diesem Jahr als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse (6. bis 10. Oktober). Im Frankfurter Instituto Cervantes stellten heute die Organisatoren des Auftritts das argentinische Ehrengast-Programm im Rahmen einer Pressekonferenz vor.

Rund 200 Titel seien aus dem argentinischen Spanisch ins Deutsche übersetzt, sagte Messedirektor Juergen Boos. Fast 100 deutsche Verlage hätten argentinische Autoren im Programm. Ein Drittel der Bücher beschäftige sich mit der argentinischen Diktaturvergangenheit.

"Man kann unsere Kultur nicht ohne unsere Art der geschichtlichen Aufarbeitung verstehen", knüpfte die Botschafterin Magdalena Faillace, Direktorin des Organisationskomitee Ehrengast Argentinien, an die Rede von Boos an. Mit Hilfe des sogenannten SUR-Programms zur Übersetzungsförderung sollen insgesamt 292 Werke argentinischer Schriftsteller in 31 verschiedenen Sprachen anlässlich des Frankfurter Bücherherbstes zur Übersetzung kommen, so Faillace. Die Förderung sei mehrmals ausgeweitet und mittlerweile zur Staatspolitik worden. Aber auch außerhalb des SUR-Programms gäbe es viele neue Übersetzungen, ergänzte Carlos de Santos, Präsident des argentinischen Verlegerverbands CAL.

45 argentinische Autoren werden während der Buchmesse die Literatur ihres Landes in Frankfurt repräsentieren. Neben dem literarischen Argentinien steht auch die Kultur des Landes, das in diesem Jahr 200 Jahre Unabhängigkeit feiert, im Vordergrund des Auftritts. Zwölf Ausstellungen in Frankfurt und Berlin sowie zahlreiche Kultur- und Literaturevents sollen die Ehrengast-Präsentation begleiten.

Zur literarischen Sprecherin der Eröffnungszeremonie der Frankfurter Buchmesse wurde die Dramatikerin und Schriftstellerin Griselda Gambaro bestimmt. “Man kann unsere Kultur nicht ohne unsere Art der geschichtlichen Aufarbeitung verstehen. Sie ist für uns Argentinier von maßgeblicher Bedeutung und sie findet sich in der gesamten Präsentation als Kernthema wieder”, so Faillace.