Frankfurter Buchmesse

Neugier ist der beste Wegweiser

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Buchmesse ist immer auch ein Ort für Premieren: Heute stellen wir eine Reihe von neuen und besonderen Orten, Treffpunkten und Veranstaltungen vor, die einen Besuch lohnen.

Bevor die Pflicht ruft (oder nach allen Pflichtterminen), sollte man sich Zeit für den Gastlandauftritt im Forum der Messe nehmen – ein Ruhepunkt im Bücherspektakel. Herzstück der Präsentation ist der Pavillon, den nicht ein renommierter Architekt, sondern Studierende aus dem Masterstudiengang Raum- und Möbeldesign an der Aalto-Universität Helsinki entworfen haben. Dem Slogan "Finnland. Cool" folgend, bildet eine finnische Winterlandschaft mit Eis und Schnee den Ausgangspunkt der Ausstellung. Im Pavillon selbst haben Messebesucher Gelegenheit, ihre Gedanken in Gedichte zu fassen – in der "Brain Poetry"-Zone. An der Station "IC-98" können sie interaktiv ein Buch mitverfassen, das nur auf der Buchmesse veröffentlicht wird. Zu sehen sind außerdem aktuelle Übersetzungen finnischer Literatur, die von Verlagen aus aller Welt präsentiert werden. Und schließlich gibt es eine Ausstellung mit dem Namen "BY", der auf deutsch "Dorf" bedeutet. Sie zeigt vielgestaltige, begehbare und interaktive Häuser, die von Kinderbuchillustratoren aus Finnland gestaltet wurden. Nicht vergessen: Heute um 17 Uhr (wie auch an allen anderen Tagen) findet im Pavillon eine Happy Hour mit finnischen Drinks und Musik statt.

Wenn man "international" steigern könnte, dann wäre die Buchmesse in diesem Jahr sicher "internationaler". Sichtbar wird dies an vielen Orten, zum Beispiel in den drei internationalen Buchhandlungen, die es in diesem Jahr auf der Messe gibt: die russische Buchhandlung Knizhnik in Halle 5.0 C 113, die türkische Buchhandlung Türk Kitabevi gegenüber dem türkischen Länderstand in Halle 5.1, C 137 sowie die portugiesisch-brasilianische Buchhandlung TFM Centro do Livro e do Disco de Língua Portuguesa (5.1 D 134).

Räume, die man ohne besondere Registrierung oder persönliche Voraussetzungen nicht betreten darf, gibt es auf der Messe auch: den Business Club in Halle 4.0 (Glasfoyer) und die Autoren Lounge (Halle 5.1), in die sich Autoren zurückziehen können, und in der zugleich das Projekt "Frankfurt Undercover" stattfindet. 25 Autoren haben sich dort zu einer dreitägigen Klausur versammelt, um ein Kompendium von (politischen) Ideen zu erarbeiten, das anschließend der Öffentlichkeit übergeben werden soll.

Neu ist in diesem Jahr das Lesezelt auf der Agora: Es hat mit 300 Sitzplätzen nun 20 Plätze mehr als der alte Tanzpalast, ist aber nicht weniger rot und kuschlig. Der Neubau aus Freiburg behält die beliebte Spiegelzelt-Architektur mit Spiegelintarsien, Holzausstattung und Sitznischen bei.