Für seinen Roman "Glantz und Gloria"

Henning Ahrens gewinnt Bremer Literaturpreis 2016

23. November 2015
von Börsenblatt
Henning Ahrens erhält den mit 20.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2016 für seinen Roman "Glantz und Gloria" (S. Fischer). Der Förderpreis geht an Matthias Nawrat. Die Auszeichnungen werden am 25. Januar im Bremer Rathaus überreicht.

Die Jury lobt in ihrer Begründung "Glantz und Gloria" als Roman, "in dem die Rückkehr in eine fremd gewordene Heimat zum furiosen Sprachabenteuer wird. Poesie und Prosa tun sich in diesem phantastischen und zugleich politischen Roman zusammen, um die Dämonen der deutschen Provinz zur Kenntlichkeit zu verzerren."

Henning Ahrens wurde 1964 in Peine geboren. Er studierte Anglistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Göttingen, London und Kiel. Neben seiner Übersetzertätigkeit (u.a. Jonathan Safran Foer, Jonathan Coe und Hugo Hamilton) veröffentlichte er die eigenen Lyrikbände "Stoppelbrand", "Lieblied was kommt" und "Kein Schlaf in Sicht" sowie die Romane "Lauf Jäger lauf", "Langsamer Walzer" und "Tiertage", für die er bereits mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurde.

Förderpreis an Matthias Nawrat

Für sein Buch "Die vielen Tode unseres Opas Jurek" (Rowohlt) erhält Matthias Nawrat den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2016. Dieser ist mit 6.000 Euro dotiert.

Die Jury sagt zum Roman, der "ein deutsch-polnisches Geschichtspanorama entwirft": "Die Schrecken der Vergangenheit werden in einer leichtfüßigen, absurd-komödiantischen Erzählweise vergegenwärtigt, die alle Legenden und Lebenslügen entlarvt."

Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, siedelte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Biologie, danach am Schweizer Literaturinstitut in Biel. Er veröffentlichte bereits die vielbeachteten Romane "Wir zwei allein" (2012) sowie "Unternehmer" (2014). Matthias Nawrat lebt in Berlin.

Der Jury zum Bremer Literaturpreis 2016 gehören an: Roman Bucheli (Zürich), Richard Kämmerlings, Barbara Lison, Lothar Müller, Wiebke Porombka, Michael Sieber sowie die Förderpreisträgerin 2015, Nadja Küchenmeister.

Die Preisverleihung findet am 25. Januar 2016 im Bremer Rathaus statt.

Zum Preis

Der Bremer Literaturpreis wurde erstmals 1954 vergeben, zunächst vom Senat der Stadt, seit 1962 durch die vom Bremer Senat gegründete Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung. Seit 1977 wird zusätzlich ein Förderpreis verliehen.