Georg Dehio-Buchpreis 2012

"Nicht nachlassende literarische Eleganz"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa zeichnet den Germanisten Peter Demetz mit dem Geord Dehio-Buchpreis 2012 aus. Der Ehrenpreis geht an Radka Denemarková und die Übersetzerin Eva Profousová für das Buch "Ein herrlicher Flecken Erde" (DVA).
Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Manfred Sapper sprach den Hauptpreis dem Autor und Germanisten Peter Demetz zu. Der Hauptpreis ist mit 7.000 Euro dotiert. Demetz wurde 1922 in Prag geboren und wuchs in einer katholisch-jüdischen Familie auf. Während der deutschen Besatzung wurde er von der Gestapo verhaftet und musste Zwangsarbeit leisten. 1949 ging er in den Westen, zunächst nach München, 1953 wanderte er in die USA aus, wo er an der Yale-Universität in New Haven als Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft wirkte. Beginnend mit seiner Dissertation zu Franz Kafka und seinem Buch über René Rilkes Prager Jahre (1953) schrieb er zahlreiche Bücher und Essays zu Themen der gemeinsamen deutsch-tschechisch-jüdischen Kultur und Geschichte.

Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt: "ein bedeutendes literarisches und wissenschaftliches Lebenswerk mit gleichbleibend mutigem Engagement und nicht nachlassender literarischer Eleganz" und lobte Demetz' Mut, der in seinem Werk "noch immer brisanten Themen der gemeinsamen Geschichte" aufgreife.
Der Ehrenpreis geht an Radka Denemarková und die Übersetzerin Eva Profousová für das Buch "Ein herrlicher Flecken Erde" ist mit 3.000 Euro dotiert.

Im Herbst 2012 wird der Georg Dehio-Buchpreis zum fünften Mal vergeben. Mit dieser vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Bernd Neumann dotierten Auszeichnung ehrt das Deutsche Kulturforum östliches Europa Autoren, die sich in ihren Werken fundiert und differenziert mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinander setzen.