Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Manfred Sapper sprach den Hauptpreis dem Autor und Germanisten Peter Demetz zu. Der Hauptpreis ist mit 7.000 Euro dotiert. Demetz wurde 1922 in Prag geboren und wuchs in einer katholisch-jüdischen Familie auf. Während der deutschen Besatzung wurde er von der Gestapo verhaftet und musste Zwangsarbeit leisten. 1949 ging er in den Westen, zunächst nach München, 1953 wanderte er in die USA aus, wo er an der Yale-Universität in New Haven als Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft wirkte. Beginnend mit seiner Dissertation zu Franz Kafka und seinem Buch über René Rilkes Prager Jahre (1953) schrieb er zahlreiche Bücher und Essays zu Themen der gemeinsamen deutsch-tschechisch-jüdischen Kultur und Geschichte.
Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt: "ein bedeutendes literarisches und wissenschaftliches Lebenswerk mit gleichbleibend mutigem Engagement und nicht nachlassender literarischer Eleganz" und lobte Demetz' Mut, der in seinem Werk "noch immer brisanten Themen der gemeinsamen Geschichte" aufgreife.