Gebildet aus dem Verb flüchten und dem Ableitungssuffix -ling (›Person, die durch eine Eigenschaft oder ein Merkmal charakterisiert ist‹), klinge Flüchtling „für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig": Analoge Bildungen wie Eindringling, Emporkömmling oder Schreiberling seien negativ konnotiert, andere wie Prüfling, Lehrling, Findling, Sträfling oder Schützling hätten eine deutlich passive Komponente. „Neuerdings ist daher öfters alternativ von ‚Geflüchteten' die Rede, so die Jury. Ob sich dieser Ausdruck im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen wird, bleibe abzuwarten.
Aus einer Sammlung von mehreren tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden wählt die Jury, die sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern zusammensetzt.
Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend war dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern seine Signifikanz und Popularität.
Die Wörter des Jahres 20151. Flüchtlinge2. Je suis Charlie3. Grexit4. Selektorenliste5. Mogel-Motor6. durchwinken7. Selfie-Stab8. Schummel-WM9. Flexitarier10. Wir schaffen das!