Antiquar Hartmut Erlemann ist tot

Hartmut Erlemann, geboren am 2. August 1948 in Bockum-Hövel (heute ein Stadtbezirk von Hamm), war vor dem 1984 unternommenen Schritt in die Selbständigkeit Leiter des 1934 von Abraham Horodisch in Amsterdam begründeten Erasmus Antiquariaats und engagierte sich unter anderem als Mitredakteur des seit 2009 erscheinenden "Gemeinschaftskatalogs der Antiquare" der Genossenschaft der Internet-Antiquare (GIAQ) für die Belange seines Berufszweigs.

Das Hauptarbeitsgebiet des international angesehenen Antiquariats von Hartmut Erlemann, in einer Reihe von sorgfältig bearbeiteten Katalogen dokumentiert, waren Literatur und Buchkunst des 20. Jahrhunderts, also illustrierte Bücher, Pressendrucke, Erstausgaben, Autographen, Widmungsexemplare, Exilliteratur und vieles mehr. Besondere Aufmerksamkeit erlangte auch das 1989 gemeinsam mit der Hamburger Kollegin Susanne Koppel unternommene Katalogprojekt "Heinrich Heine in seiner Zeit zu unserer Zeit", durchgeführt in Kooperation mit dem Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut.

In den letzten Jahren war Erlemann, der nicht nur dem Verband Deutscher Antiquare, sondern auch der niederländischen Antiquariatsvereinigung als Mitglied angehörte (worauf er wegen enger freundschaftlicher Beziehungen zu niederländischen Kollegen besonderen Wert legte), gesundheitlich zunehmend eingeschränkt. Eine letzte E-Mail, schon sehr pessimistisch gefärbt, erreichte die Redaktion Antiquariat in diesem Juli. Die Beiträge, die Erlemann für die Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" verfassen wollte, bleiben nun, was sehr zu bedauern ist, ungeschrieben. Mit seinem Tod geht eine Unmenge profunder Kenntnis der bibliophilen Strömungen des 20. Jahrhunderts für immer verloren.

Ein Trauergottesdienst für Hartmut Erlemann mit anschließender Beisetzung findet an diesem Donnerstag (16. Oktober) um 12:30 Uhr in der Friedhofskapelle Eutin in der Plöner Straße statt.

Ein ausführlicher Nachruf auf Hartmut Erlemann erscheint am 1. Dezember in Ausgabe 6/2014 von "Aus dem Antiquariat".