Paul J. W. Alicke, am 9. November 1943 in Dresden geboren, betrieb seit Frühjahr 1996 in der Töngesgasse 3 in einem von außen eher unscheinbar wirkenden Geschäftslokal eines der letzten verbliebenen Ladenantiquariate in der Frankfurter Innenstadt. Zu seinen Schwerpunkten zählten unter anderem Francofurtensien, die Themengebiete Reisen und Kolonien sowie die "Politische Ideengeschichte des Nationalsozialismus". Ulrich Faure schrieb 1996 zu Letzterem in einem Alicke-Porträt anlässlich der Ladeneröffnung in der Töngesgasse: "Was andere achtlos und vielleicht etwas verschämt im Müll verschwinden ließen, bewahrte er auf: Quellen einer grausamen historischen Zäsur."
Paul J. W. Alicke war der jüngere Bruder von Walter Alicke (1938–2003), international höchst erfolgreicher Antiquar in Vaduz in Liechtenstein, und Enkel von Paul Alicke, der zum 1. Januar 1899 in Dresden-Blasewitz das wissenschaftliche Antiquariat Alicke begründete.