“Staaten gehen fahrlässig mit ihrem kulturellen Erbe um, wenn sie es einem Monopolisten überlassen und eigene, von Steuergeldern finanzierte Projekte wie die europäische digitale Bibliothek Europeana damit torpedieren“, betont Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Die Nutzung eines privatwirtschaftlichen Dienstleisters sei kulturpolitisch nur akzeptabel, wenn keine Monopolstellung entstehe und alle digitalen Bibliotheken die eingescannten Werke für ihre Plattformen nutzen könnten.
„Wir freuen uns, dass die deutsche Regierung die Digitalisierung der gemeinfreien Bibliotheksbestände weiterhin als in erster Linie öffentliche Aufgabe wertet und vor privatwirtschaftlicher Monopolisierung warnt“, so Skipis. Allerdings müssten den Worten auch in ganz Europa Taten folgen. Denn eine erfolgreiche digitale Zukunft mit Büchern sei nur möglich, wenn die europäischen Nationalbibliotheken dafür ausreichend finanzielle Mittel der öffentlichen Hand erhielten. Wer systemrelevante Unternehmen stützt, sollte auch ausreichend Mittel für die Digitalisierung des kulturellen Erbes haben.