Google

Google Editions in Deutschland erst 2011

5. Oktober 2010
von Börsenblatt
Und jährlich grüßt das Murmeltier, möchte man bei Auftritt von Google auf der Konferenz "Tools of Change" (TOC) in Frankfurt denken. Noch in diesem Jahr will Google in den USA mit dem Verkauf von E-Books loslegen. Das sagte man an gleicher Stelle allerdings schon im vergangenen Jahr.
Produktstart in den USA noch in diesem Jahr, in einigen anderen Ländern im nächsten Jahr – verkündete Abraham Murray, Produktmanager bei Google Books auf der TOC. Auch ein Riese wie Google braucht anscheinend einen langen Atem, um sein E-Book-Geschäft auf  die Beine zu stellen. Von der Großbaustelle Google Settlement ganz zu schweigen, um das es seltsam ruhig geworden ist.

Grundgedanke bei Google Editions: Jeder Nutzer kann jeden Content auf jedem Endgerät nutzen. Die Inhalte liegen zentral bei Google, in der virtuellen Wolke, der Cloud. Mit seinem Google-Konto kann der Käufer jederzeit auf das E-Book zugreifen – mit jedem internetfähigem Endgerät. Frage aus dem Publikum: Wie stellt Google sicher, dass die Bücher auch immer erhältlich sind? Der Nutzer besitzt ja nur den Zugang zum Buch, nicht das Buch selbst. Murray: Wenn Google verschwinden würde, geben wir das Versprechen, dass Nutzer auf jeden Fall das Buch als Kopie zugeschickt bekommen würde. Der Fall sei aber sehr unwahrscheinlich. "Wir sehen kein Ende."

Kein Offline-Lesen

Lesen, ohne online zu sein, wird Google zum Launch von Google Editions noch nicht anbieten. Geplant sei aber für eine weitere Ausbaustufe, dass die E-Books in "jedem modernen Browser" zwischengespeichert und dann auch offline gelesen werden können.

Google will nicht alleine als E-Book-Händer auftreten, sondern holt andere Buchhändler auf die Site, über die Nutzer Google Editions kaufen können. Warum dieser Umweg? Die Antwort Murays ganz im Google-Goodie-Stil: "Kein anderer gibt Buchhändlern eine Chance, wenn es um E-Books geht." Dass Google durch die Hinzunahme von anderen Händlern sein Netz noch enger strickt, bleibt ungesagt.

Google sei für jeden Partner offen, so Murray. Auch Amazons Kindle? "Ja, allerdings noch nicht zum Launch von Google Editions."