Großer Österreichischer Staatspreis für slowenisch schreibenden Autor

Höchste Ehren für Florjan Lipuš

6. Juli 2018
von Börsenblatt
Der in seiner Muttersprache Slowenisch schreibende Kärntner Schriftsteller Florjan Lipuš wird mit der höchsten kulturellen Auszeichnung der Republik Österreich geehrt: dem Großen Österreichischen Staatspreis.

Wie es in mehreren Presseberichten heißt, werde mit dem Preis nicht nur Florjan Lipuš für sein Werk gewürdigt, sondern auch die Rolle von Minderheitensprachen.

Das Schreiben in seiner Muttersprache sei für den 1937 in der Südkärntner Gemeinde Eisenkappel / Zelezna Kapla geborenen Lipuš immer auch ein Zeichen des Widerstands gewesen, schreibt "Der Standard". Als Kind habe Lipuš mitansehen müssen, wie seine Mutter von der Gestapo verhaftet wurde. Sie wurde im KZ Ravensburg ermordet, während der Vater an der Ostfront dienen musste und nach seiner Rückkehr verstummte. Der 81-jährige Autor lebt heute mit seiner Frau Maria im Kärntner Jauntal.

Florjan Lipuš' lieferbare Werke liegen auf Deutsch in den Verlagen Jung und Jung sowie Suhrkamp vor. Zuletzt erschien die Erzählung "Seelenruhig" (2017, Jung und Jung).

Die Preisverleihung durch Bundesminister Gernot Blümel findet am 1. Oktober 2018 um 13 Uhr im Bundeskanzleramt statt.

Zum Preis

Der Große Österreichische Staatspreis − vergeben von der Republik Österreich − ist mit 30.000 Euro dotiert. Er geht jedes Jahr an eine Künstlerpersönlichkeit aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur oder Musik.