Gütersloher Verlagshaus

Kanzlei geht gegen "Schwarzbuch WWF" vor

3. Juni 2012
von Börsenblatt
Der WWF setzt alles daran, auf juristischen Weg den Verkauf des „Schwarzbuchs WWF“ (Gütersloher Verlagshaus) zu stoppen, das sich kritisch mit der Naturschutzstiftung auseinander setzt. Mehrere Buchhändler haben den Titel bereits aus dem Sortiment genommen, das schreibt die FAS.

Eine Anwaltskanzlei hat nach dem Bericht Unterlassungsansprüche, etwa bei Amazon und Libri, geltend gemacht. Zahlreiche Buchhändler hätten daraufhin das im April erschienene Buch des Journalisten Wilfried Huismann aus ihrem Programm genommen, obwohl der WWF vor Gericht bislang keine einstweilige Verfügung gegen den Titel erreichen konnte. Das Landgericht Köln plane erst nach einer mündlichen Verhandlung am 15. Juni darüber zu entscheiden.

Huismann kritisiere in seinem Buch die Nähe des WWF zur Industrie, dessen koloniale Vergangenheit und Intransparenz sowie die Beteiligung an ökologisch umstrittenen Projekten. Der WWF Deutschland entgegnete laut FAS, er stelle sich „selbstverständlich gerne jeder kritischen Berichterstattung", wehre sich aber „gegen falsche Tatsachenbehauptungen".

Die Verlagsgruppe Random House, zu der das Gütersloher Verlagshaus gehört, sagte der FAS, bereits vor der Buchveröffentlichung sei „massiv Druck auf den Verlag ausgeübt" worden.