Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung

Übersetzerpreise an Andreas Nohl, Kristof Magnusson und Christoph Ferber

17. Mai 2016
von Börsenblatt
Zum 24. Mal verleiht die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung während der kommenden Frankfurter Buchmesse ihre drei Übersetzerpreise 2016. Dabei geht der mit 15.000 Euro dotierte Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis an Andreas Nohl.

Andreas Nohl wird laut Mitteilung der Stiftung "für seine exzellenten Übersetzungen von englischsprachigen Klassikern" ausgezeichnet. Darunter befinden sich etwa Werke von Robert Louis Stevenson, Rudyard Kipling und Mark Twain, namentlich die Neuübersetzung von "Tom Sawyer & Huckleberry Finn". "Nohl verfügt über eine zupackende und doch leichte, unaufdringlich moderne Sprache, die die fortdauernde Aktualität dieser Texte betont", heißt es weiter.

Die Stiftung würdigt mit ihren Preisen herausragende Leistungen auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung. Weitere Preisträger 2016 sind:

  • Kristof Magnusson erhält den Jane Scatcherd-Preis (10.000 Euro) für seine "hervorragenden Übertragungen aus dem Isländischen". Das Spektrum seiner Arbeit reiche von Einar Kárasons "Die Saga von Grettir", Thórbergur Thórdarsons "Islands Adel“, Hallgrimur Helgasons "10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen" bis zu den Gedichten von Sigurbjörk Thrastardóttir. "Für diese so unterschiedlichen literarischen Werke trifft er immer die richtige Tonlage", lobt die Stiftung. "Seine Übersetzungen zeichnen sich durch ein pointen- und stilsicheres Deutsch aus, sie sind elegant und schwungvoll."
  • Der Paul Scheerbart-Preis (5.000 Euro) geht in diesem Jahr an Christoph Ferber für seine Übersetzung des Lyrikbands "Was bleibt (wenn es bleibt)" (Dieterich'sche Verlagsbuchh., Mainz) von Eugenio Montale. Die Stiftung schreibt: "In Ferbers Übertragungen wird die Syntax nicht geglättet und somit die Dynamik der Gedichte erhalten. Die Sprache gewinnt hierdurch eine Unmittelbarkeit, einen leicht aufgerauten Ton. Der Band zeichnet sich auch durch Ferbers vorbildliche Kommentierung aus und bringt dem Leser Montale hierdurch wieder nahe."