Hugendubel-Betriebsräte fordern gemeinsame Tarifbindung

Ein Tarif für Alle

9. Oktober 2013
von Börsenblatt
Mehr als die Hälfte der Betriebsräte der Hugendubel-Filialen fordern vom Unternehmen eine allseitige Tarifbindung für alle Standorte. Die derzeit praktizierten, unterschiedlichen Regelungen sollen nach ihrer Auffassung dadurch ersetzt werden.

Die Gewerkschaft Verdi weist in ihrer Pressemitteilung zur Forderung der Betriebsräte darauf hin, das beim Filialisten früher Tarifverträge des Buch- oder des Einzelhandels in zahlreichen Filialen galten. Heute sehe es anders aus: in Bayern (ausgenommen die Tochtergesellschaft Ganghofer), Frankfurt und Berlin wird beispielsweise der bayerische, in Thüringen der dortige Tarifvertrag angewandt. Doch die meisten Filialen wären davon völlig "abgeschnitten". Das solle sich ändern, so Verdi weiter, wenn es nach 19 von 33 Betriebsräten der Buchhandlungen des Unternehmens gehe. Die Geschäftsleitung habe allerdings andere Pläne. Sie möchte laut Verdi mit den Betriebsräten so genannte Betriebsvereinbarungen "Vergütungsordnung" abschließen.

Die Betriebsräte der 19 Filialen fordern dagegen eine allseitige Tarifbindung von Hugendubel − über Verhandlungen mit Verdi. So würde die gleiche Tarifbindung bundesweit für alle Hugendubel-Filialen gelten. Die Betriebsräte beginnen der Verdi-Mitteilung zufolge derzeit mit der Information der Beschäftigten in den Filialen zur gemeinsamen Meinungsbildung über den Sinn und die Notwendigkeit von Tarifverträgen. Sobald dort die Bereitschaft wachse und erkennbar groß genug sei, sich für die Tarifbindung aktiv einzusetzen, folge der nächste Schritt, heißt es weiter.

Betriebsräte folgender Hugendubel-Filialen unterstützen die Initiative für die Tarifbindung: Bad Homburg, Berlin-Potsdam, Bochum, Darmstadt, Frankfurt-Hessencenter, Frankfurt-Steinweg, Greifswald, Hamburg, Ingolstadt, Kassel, Konstanz, Lübeck, Mainz-Brand, Mainz-Römer, Schwerin, Siegen, Stuttgart, Viernheim und Wiesbaden.