Internationaler Hesse-Preis für Nicholson Baker und Eike Schönfeld

"Das Feld des Sagbaren erweitert"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der US-amerikanische Autor Nicholson Baker (Foto) und sein Übersetzer Eike Schönfeld erhalten den mit 20.000 Euro dotierten "Internationalen Hermann-Hesse-Preis" 2014, wie die Calwer Hermann-Hesse-Stiftung mitteilte. Ein Ehrenpreis geht an Volker Michels.

Mit Nicholson Baker zeichne die Jury "den großen Beschreibungs- und Bekennungskünstler der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur aus" und mit Eike Schönfeld "seinen deutschen Hauptübersetzer, der Bakers Werk im Deutschen buchstäblich wiederauferstehen lässt". Weiter heißt es: "In seinem Gesamtwerk hat Nicholson Baker den Dingen durch Beschreibung Gerechtigkeit widerfahren lassen und so das Feld des Sagbaren erweitert; diesen steinigen Weg ist Eike Schönfeld mit seinem Autor geggangen." Baker sei wie sein Vorläufer Hermann Hesse furchtlos und mit großem moralischen Ernst in Grenzbereiche von Geschichte und Politik, Psychologie und Pornographie vorgedrungen. Und schließlich: "Nicholson Baker in den letzten 25 Jahren auf seinen intellektuellen Entdeckungsreisen begleiten zu können ist ein Privileg, ihn in den ebenso wortmächtigen wie erfindungsreichen deutschen Übersetzungen von Eike Schönfeld lesen zu dürfen ein Vergnügen."

Der Ehrenpreis der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung geht an an langjährigen Hermann-Hesse-Herausgeber Volker Michels "in Würdigung seiner Verdienste um die Verbreitung des Werkes von Hermann Hesse". Dieser Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Alle Preise werden am 2. Juli, Hermann Hesses Geburtstag, in Calw verliehen.

Die Jury bestand aus Aris Fioretos (Berlin), Michael Krüger (München), Christoph Reinfandt (Tübingen), Denis Scheck (Köln) und Rosemarie Tietze (München).

Mit dem Internationalen Hermann-Hesse-Preis wird "eine schriftstellerische Leistung von internationalem Rang in Verbindung mit ihrer Übersetzung" gewürdigt, so die Stiftung. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben.