Kalender müssen gesehen werden: Gastspiel von Viviane Popp

Im Gespräch bleiben

19. Mai 2016
von Börsenblatt
Kalenderverlage arbeiten zwar mit Spitzenzeiten – aber sie tun viel, um mit ihren Produkten das ganze Jahr über sichtbar zu sein. Dabei helfen nicht zuletzt die Social-Media-Kanäle, meint Viviane Popp.

Auch wenn Kalender ein Saisongeschäft sind und die meisten Kunden erst zum Jahreswechsel gezielt nach Kalendern suchen, wird es für die Verlage immer wichtiger, das ganze Jahr über im Handel präsent zu sein – um die Produkte sichtbar zu machen und als Marke vertreten zu sein. Die Präsenz schaffen wir einerseits durch Pressearbeit, die sich von der für belletristische Titel deutlich unterscheidet: Kalender werden nicht im Feuilleton besprochen. Aber es bietet sich die Zusammenarbeit mit thematisch passenden Zeitschriften an und auch die klassische Pressereise zur Pflege der Kontakte sollte nicht unterschätzt werden. 
Der Kunde kauft dennoch im Buchhandel nur das, was er dort auch sieht. Trotz der Wiederholungstäter finden viele Spontankäufe statt: Deshalb empfehlen wir Buchhändlern, Kalender schon früh im Jahr zu präsentieren. Auch wenn ein Kunde im Frühsommer nur einen Reiseführer für sein nächs­tes Urlaubsziel sucht, entdeckt er dann den dazu passenden Kalender, um sich in die Ferne zu träumen.

Doch vor dem Kunden gilt es, den Buchhandel zu überzeugen und unsere Produkte dort sichtbar zu machen. Die klassische Vertriebsarbeit beginnt im Frühjahr mit der Vorschau, die im Januar an die Buchhändler verschickt wird, die Vertreter vereinbaren die ersten Besuchstermine. Wir legen Wert auf einen stetigen Austausch mit dem Buchhandel und veranstalten dafür AkS-Treffen oder Schulungen vor Ort. Unsere ersten Kalender sind bereits ab März lieferbar, das Vollprogramm ist dann ab Mitte Mai zu haben, sodass Kalender ganzjährig in Buchhandlungen platziert werden können.
Da Kalender im stationären Buchhandel dennoch oft erst in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden, haben für uns das Internet und die Social-Media-Kanäle besondere Bedeutung gewonnen, um das ganze Jahr über im Gespräch und in den Köpfen zu bleiben. Facebook, Instagram, Pinterest & Co. sind für uns als Kalenderverlag ideale Plattformen, um die Produkte und die Marke zu präsentieren, schließlich können wir aus einem riesigen Fundus schöner und ästhetischer Bilder schöpfen, die wir gezielt einsetzen können. Hier haben sich in den vergangenen Jahren Kooperationen mit verschiedensten Partnern und Bloggern etabliert.
Mit einem vielfältigen Kalenderprogramm bedienen wir unterschiedlichste Zielgruppen und Themen von moderner Fotokunst und Foodfotografie über Do-it-yourself-Projekte bis hin zu Interior-Ideen – alles Themen, die auf den Social-Media-Plattformen häufig thematisiert und geteilt werden. Hier haben wir als Verlage die Möglichkeit, direkt unsere Zielgruppen zu erreichen. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit mit Bloggern ist die Litblog Convention am 4. Juni in Köln, die wir mit den Kölner Verlagen Bastei Lübbe, DuMont Buchverlag, Kiepenheuer & Witsch und Lyx / Ink veranstalten. An der Convention nehmen 150 Buchblogger teil, für die wir ein Programm mit verschiedenen Workshops und Vorträgen auf die Beine gestellt haben: Da wird etwa der Illustrator Mehrdad Zaeri von seiner Arbeit berichten und live illustrieren.
Auch wenn wir als Kalenderverlag unter den Buchverlagen eher die Exoten sind, haben wir die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Buchbloggern in Kontakt zu kommen und uns mit ihnen auszutauschen und zu vernetzen. Vor allem Kalender mit Sprüchen und Zitaten, Typokunst und Handlettering im Stile des neuen Magazins "Flow" kommen hier sehr gut an und werden gern rezensiert.