KidsVerbraucherAnalyse 2013

Jeder zehnte Sechsjährige ist Online

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Nebeneinander von Buch und Digitalem: Bei der dritten KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) zum Medien- und Konsumverhalten von Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren gab es keine Überraschungen. Das Buch behält seinen Stellenwert. Im Internet und mit Smartphones sind immer jüngere User unterwegs.

81 Prozent (4,8 Mio.) der 6- bis 13-Jährigen greifen laut KidsVA in ihrer Freizeit mindestens einmal wöchentlich zu einem Buch und 82 Prozent (4,8 Mio.) zu Zeitschriften. Dabei liest bisher eine Minderheit von 10 Prozent auch elektronische Bücher.

Gedrucktes steht auch bei den Vorschülern hoch im Kurs. Laut Aussagen der Eltern schauen 81 Prozent der 4- und 5-Jährigen mindestens einmal wöchentlich in Bücher oder lassen sich daraus vorlesen und bei Zeitschriften greifen 60 Prozent zu.

Ingo Höhn, Geschäftsleiter Egmont Ehapa Verlag: "Die KidsVA 2013 zeigt, dass die Lust am Lesen bei den jungen Zielgruppen ungebrochen hoch ist. Über 90 Prozent der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren schauen mindestens einmal wöchentlich in ein Buch oder eine Zeitschrift. Kindermagazine haben mit über 5 Millionen regelmäßigen Lesern ab 4 Jahren weiterhin eine große Bedeutung."

 

Nutzer digitaler Medien werden immer jünger

Besitz und Nutzung digitaler Medien bleiben laut Studie in diesem Jahr unverändert hoch. Der Anteil der Kinder, denen Zuhause der Zugang zu einem Computer gestattet wird, hält sich konstant bei 78 Prozent (4,6 Mio.): Ebenso konnte das Internet mit 73 Prozent Nutzern (4,4 Mio.) keine weitere Steigerung aufweisen, wobei bei den Onlinern „die Nutzungsintensitäten weiter wachsen." So sei nicht nur die Hälfte der über zehnjährigen Internet-User fast täglich online, sondern auch bei den 6- bis 9-Jährigen seien es schon 10 Prozent.
Der Zugang zum Netz erfolgt dabei in der Regel nach wie vor über stationäre Computer, obwohl bereits 12 Prozent (0,71 Mio.) einen Tablet-PC nutzen. Doppelt so hoch, mit 25Prozent (1,5 Mio.), ist der Anteil der Kinder, denen die Eltern erlauben, ein eigenes Smartphone zu besitzen oder das der Eltern zu nutzen. Insgesamt steigt damit die Zahl junger Verwender von Tablets und Smartphones auf 1,76 Mio - 30 Prozent der Zielgruppe.

Laut Studie dürfen schon die Jüngsten im Alter von 4 und 5 Jahren an den Computer (22 Prozent) und haben bereits Internet-Erfahrungen gesammelt (17Prozent). Handy bzw. Smartphone sowie Tablet-PC spielen bei ihnen aber keine Rolle.

Ralf Bauer, Leiter Markt- und Mediaforschung Egmont Ehapa Verlag: kommentiert: "Beim Zugang zu Computer und Internet sowie beim Handy-Besitz sind bei den Kindern Sättigungstendenzen feststellbar. Die neue Generation mobiler Geräte wie Tablet-PC oder Smartphones sind zwar heiß begehrt, werden aber von den Eltern nur zögerlich Kinderhänden überlassen."

Taschengeld bleibt stabil

81 Prozent der Kinder und Jugendlichen dürfen laut Studie frei über ihr Taschengeld verfügen. Die Summe, die den Kindern dabei zur Verfügung steht, hat mit durchschnittlich 27,56 Euro im Monat zum Vorjahr nochmals geringfügig zugenommen (38 Cent). Hinzu kommt Bares an Weihnachten (Ø 80 Euro), zum Geburtstag (Ø 64 Euro) sowie bei einigen auch zu Ostern (Ø 25 Euro). Erstmals erhoben wurde, ob den Kindern zwischendurch etwas Geld zugesteckt wird. Hier sind zwei von drei Großeltern oder andere Verwandte bei Besuchen spendabel, 40 Prozent der Eltern lassen auch mal etwas für gute Schulnoten springen und 23 Prozent bekommen Geld fürs Helfen im Haushalt.

Ausgegeben werde das Taschengeld für Süßigkeiten, Zeitschriften sowie Essen und Trinken unterwegs. Bereits mehr als die Hälfte der Vorschulkinder (55 Prozent) erhalten eigenes Taschengeld, durchschnittlich 10,68 Euro im Monat (im Vorjahr waren es noch 14,26 Euro). Der Anteil der Kinder, die zu Feiertagen Geld bekommen, ist deutlich geringer als bei den Älteren. Jeder zweite Vorschüler bekommt zudem bei Verwandtschaftsbesuchen etwas zugesteckt, um sich kleine Wünsche zu erfüllen.
Die KidsVA 2013 steht mit insgesamt 2.027 Interviews repräsentativ für 7,3 Millionen deutschsprachige Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren.

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