Lizenzhandel

Kinder und Children sind gar nicht so verschieden

25. Juni 2013
von Börsenblatt
Sechs amerikanische LektorenInnen waren vom 16 bis zum 22 Juni zu Besuch in Deutschland. Organisiert hatte den sogenannten „Editors‘ Trip 2013“ Riky Stock, die Direktorin des GBO New York.

Ziel der Geschäftsreise ist seit die Geschäftsanbahnung zwischen deutschen und amerikanischen Rechte- und Lizenzhändlern aus den USA und Deutschland: Die Interessen und bevorzugten Titel sind dabei so unterschiedlich wie die Teilnehmer selbst: Stacey Barney von G.P. Putnam's Sons beispielsweise kauft normalerweise Jugendliteratur (8-12 Jahre) und kommerzielle Young Adult Fiction. Connie Hsu von Hachette Book Group Fokus während der Reise lag dagegen auf Bilderbüchern, „Ich suche süße, intelligente, schwärmerische und urkomische Geschichten", meint die Verlagsmitarbeiterin.

Mit den richtigen Titeln kamen die Verleger und Lektoren nicht nur bei diversen Verlagsbesuchen (u.a. S. Fischer, Beltz & Gelberg, Oetinger, Alladin oder Carlsen) in Kontakt, sondern auch bei der sogenannten „Ignite Session" in dem weitere neun Kinder- und Jugendbuchverlage ihre neusten Titel präsentieren konnten. Im Anschluss an die Kurzpräsentationen hatten die Vertreter der beiden Länder im Speed-Dating die Möglichkeit sich über einzelne Titel und Übersetzungsrechte im Detail austauschen zu können.

In vielen Diskussionen unter den Buch-Experten – moderiert in der Gruppe, zu Besuch im Institut für Jugendforschung an der Goethe Universität oder auch einfach in Gesprächen zwischen den Teilnehmern – wurde über den deutschen Buchmarkt gesprochen. Die Herausforderungen und Lösungsansätze deutscher Verleger im Bereich digitales Publizieren (Reka Simonson – Houghton Mifflin Harcourt) standen dabei genauso im Interesse der Teilnehmer wie natürlich die Suche nach den Hot-Sellers (Ben Rosenthal – Enslow Publishers Inc.). Doch eine Frage stand immer wieder im Vordergrund: wie kommen Kinder und Jugendliche heute eigentlich noch mit Büchern in Kontakt? In diesem Punkt (beispielsweise schwindende Sichtbarkeit der Titel im stationären Sortiment, seltenere Besuche in Bibliotheken) sind die veränderten Bedingungen für Kinder und Jugendliche wohl nicht so unterschiedlich: in den USA und in Deutschland.