Kinderliteratur soll aus dem Feuilleton

Weiterhin Unverständnis für die "Zeit"-Entscheidung

26. April 2010
von Börsenblatt
Die Entscheidung der "Zeit", Jugendbuchbesprechungen vom Feuilleton in die "Kinder-Zeit" zu verschieben, sorgt weiter für Entrüstung. Nach der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) und dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) haben nun auch Institute und Bibliotheken ihr Unverständnis über die Maßnahme in einem offenen Brief formuliert.

"Damit spricht die führende deutsche Wochenzeitung der Kinder- und Jugendliteratur ihre Eignung für das Feuilleton ab", halten die Unterzeichner fest. Im einzelnen sind dies die Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien (ALEKI) der Universität Köln, das Bilderbuchmuseum Troisdorf, das Institut für Jugendbuchforschung, Goethe-Universität in Frankfurt am Main, die Internationale Jugendbibliothek in München, die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und die initiative LesArt Berlin.

In dem offenen Brief loben die Unterzeichner, dass die "Zeit" dazu beigetragen habe, "dass Kinderbücher
aus der pädagogischen Enge befreit und als das wahrgenommen werden, was sie an erster
Stelle sind: Literatur. Und die gehört ins Feuilleton. Warum jetzt der Rückzug?"