Auf sieben fette Jahre folgen sieben magere Jahre: Des Pharaos Traum trifft für die Verlage glücklicherweise nicht zu. Vielmehr folgt auf sieben erfolgreiche Jahre ein achtes, in welchem die Umsätze auch wieder zugelegt haben. Diese freudige Nachricht geht von der Schnellumfrage des Börsenvereins aus. 1,7 Prozent konnten die Verlage 2011 beim Umsatz hinzugewinnen. Damit geht die Schere der Handelspartner Sortimentsbuchhandel – minus drei Prozent im Jahr 2011 – und Verlage weiter auseinander. Oder anders gesagt: Die Verlage machen vermehrt (neue) Geschäfte ohne das Sortiment.
Selbst Unternehmen, deren Geschäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung vermeintlich infrage stehen, wie etwa die Ratgeberverlage, haben so manche Konkurrenten anderer Sparten zuwachsmäßig hinter sich gelassen. Print hat die Nase noch weit vorn, aber E-Books werden messbar in den Verlagshäusern. Erstmals wurde in der Schnellumfrage das Angebot von E-Books analysiert. Fast 40 Prozent der Verlage haben sie im Programm. Man experimentiert, testet, wie die Bücher von den Lesern angenommen werden.
Die Entwicklung des Neuen ist allerdings nicht umsonst zu haben. Die Kosten für EDV und IT sind in manchen Häusern exorbitant gestiegen. Auch die Personalkosten sind merklich in die Höhe gegangen. Zahlreiche Mitarbeiter jenseits der klassischen Verlagsfunktionen sind dazugestoßen, ganze digitale Abteilungen wurden aufgebaut.
Unterm Strich dürfte das Jahr trotz der Kostensteigerungen, die freilich geringer ausfallen als der Umsatzanstieg, in vielen Verlagen gut verlaufen sein. Mit ihren Investitionen schaffen die Unternehmen zudem die Grundlage für einen erfolgreichen Übergang in die Geschäftsfelder der Zukunft. Damit sollte den nächsten fetten Jahren nichts im Wege stehen.
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