Kommentar zu den Bestsellerlisten

Dem großen Marketingkonzert lauschen fast alle

9. Oktober 2009
von Börsenblatt
Die "Bild am Sonntag" hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, mit bemerkenswertem Ergebnis. Den Deutschen sind Bestsellerlisten gleichgültig, heißt es, 72 Prozent würden sich beim Buchkauf von solchen Rankings nicht leiten lassen. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteur Holger Heimannn.
Ja, wovon denn? Von den Stapeln im Buchhandel, von Zeitungsartikeln, Talkshows, von Nobel- oder Deutschem Buchpreis, von intelligenter Werbung. Aber was sind die Top Ten anderes als Ausdruck der im Wortsinne überwältigenden Präsenz eines Autors und Titels, vor der niemand die Augen verschließen kann?
Deshalb muss der Leser die Rankings auch gar nicht kennen, er weiß ja schon, dass er das Buch haben will, das auf Platz 1 oder 2 oder 3 steht. Dass sich viele nicht um die Platzierung scheren, heißt gar nichts. Dem großen Marketingkonzert lauschen fast alle. Wäre es nicht so, müssten sich Verkäufer in Verlag und Handel Sorgen machen. Sie können beruhigt sein.