Google, sonst überlegen schweigend, lässt seinen Europa-Chef öffentlich auftreten, um die Diskussion zu beschwichtigen. Denn eins weiß der Suchmaschinenriese ganz genau: Er ist auf seine Feinde angewiesen. Ein toter Verlag produziert keine Inhalte, und ohne Inhalte kein Futter für Google. Verständlich also, wenn der Google-Frontmann betont, es läge ihm so viel daran, dass Verlage eigene, erfolgreiche Geschäftsmodelle aufbauen.
Wenn das nur so einfach wäre. Denn Verlage sind auf Google angewiesen, wenn es darum geht, Traffic auf ihre Websites und Produkte zu bringen. So werden sie weiterhin ihre Bücher in die Google Buchsuche einstellen – freiwillig. Eine irre Zwickmühle: Einerseits wird Google bekämpft, andererseits tun Verlage viel, damit Google seine Vormachtstellung behält. Noch ist kein Ausweg in Sicht, solange Nutzer vornehmlich bei Google nach Informationen suchen. Die Gegner bleiben Partner, zähneknirschend.