Die heute 20-Jährigen würden Social Media wie Facebook nutzen, um Wissen zu recherchieren und Probleme zu lösen. "Das ist die Generation, die in 15 Jahren in ihren Häusern Entscheiderpositionen besetzt", so Kühnle. Neben Facebook würden Wikis für die Informationssuche im Netz immer wichtiger; zudem würden immer mehr mobile Anwendungen genutzt – mit einem wachsenden Anteil an Bewegtbildern. Ein weiterer Faktor seien individualisierte Produkte, die zu variablen Preisen angeboten werden. Rund um die digitalen Inhalte entstünden neue Ökosysteme, aus deren Kernprodukten (z.B. E-Book) sich zahlreiche weitere Geschäftsmodelle ableiten ließen, so Kühnle.
Wie solche Derivate aussehen könnten, und welche Erlösquellen sich dadurch auftun, zeigten am Nachmittag mehrere Praxisbeispiele. Dietmar Danner (Verlagsanstalt Alexander Koch) stellte die Architekturzeitschrift "AIT" vor. Diese bildet zwar noch den Kern des Portfolios, ist aber längst durch andere, teilweise verlagsfremde Produkte und Services erweitert worden, zum Beispiel Networking-Events oder Reisen für Architekten. Profitabel ist auch das Geschäft mit Corporate Publishing. In einigen Jahren, so Danner, werde man die "AIT" als Stammprodukt und Markenträger quersubventionieren müssen, weil die Erlöse dann vorwiegend aus den neuen Geschäftsfeldern kämen.