L.Werner gibt Standort in Münchens Innenstadt auf

Kunstbuchhandlung zieht in die Architekturbuchhandlung

12. Februar 2018
von Nicola Bardola
Der Kostendruck in der Innenstadt ist zu hoch: Die 1887 in der Münchner Residenzstraße gegründete Kunstbuchhandlung L. Werner schließt, aber das ist nicht ihr Ende. Das auf Kunst, Fotografie und Grafikdesign spezialisierte Sortiment zieht in die Maxvorstadt und erweitert das Angebot der ebenfalls zu L.Werner gehörenden Architekturbuchhandlung.

"2018 sind wir in das 140. Jahr des Bestehens gestartet - voller Energie, Tatendrang und mit wesentlichen Veränderungen", schreiben Geschäftsführer Michael Rechsteiner und sein Team in ihrem Rundbrief an die Stammkunden. Mitte Februar wird die renommierte Kunstbuchhandlung in der Innenstadt aufgelöst - der hohe Kostendruck hat dazu geführt. Aber das ist nicht ihr Ende: Sie zieht mit der Leiterin Marianne Breitsameter in die Architekturbuchhandlung in die Türkenstraße um, die sich dort schon seit 25 Jahren befindet. Von Aschermittwoch bis zum Samstag, 24. Februar, führt die Kunstbuchhandlung in der Residenzstraße den Lagerbereinigungsverkauf durch. Wegen der Vorbereitungen ist das Geschäft heute und am Faschingsdienstag geschlossen.

1887 wurde die Buchhandlung L. Werner in der Residenzstraße in München von Louis Werner gegründet, 1900 zog sie in die Ludwigstraße um, der Verlag L. Werner wurde gegründet. 1930 übernahm Josef Söhngen die Buchhandlung, der 1943 wegen Kontakten zur Weißen Rose verhaftet wurde. Nach weiteren Umzügen kehrte das Ladengeschäft 1960 in die Residenzstraße zurück und etablierte sich wenig später in der neu gebauten Residenzpassage, wo sie 1982 von Anne-Maria Rechsteiner übernommen wurde. 1992 wurde die Architekturbuchhandlung in der Türkenstraße gegründet. "Nun kommt alles wieder zusammen, mit einem erweiterten Angebot", so Michael Rechsteiner.