Preisruck durch Kostendruck?
Dass die Bücherpreise derzeit anziehen, sei ein Grund zur Freude, aber noch kein Grund für ein Fest: So sieht es KNV-Einkaufsleiter Markus Fels. "Die Branche bessert sich in homöopathischen Dosen", sagt er – getrieben von "dem Wunsch und der Notwendigkeit, Deckungsbeiträge zu erhöhen". Was allerdings nicht für jedes Segment in gleichem Ausmaß gilt: Mut zu höheren Preisen beobachtet Fels vor allem bei Hardcover-Ausgaben; bei Taschenbüchern gebe es – möglicherweise beeinflusst vom Status quo bei E-Books – nach wie vor die 10 Euro-Hürde. Ein Blick auf die Monatsanalyse von Destatis untermauert seine These: Die Destatis-Analyse basiert auf einer Auswertung der Bestsellerlisten und zeigt seit Monaten nach oben (April: plus 4,5 Prozent); 2012 meldete Destatis, wie berichtet, insgesamt ein Plus von 2,2 Prozent.
Die Entwicklung der Ladenpreise im Langzeitvergleich
Doch zurück zur KNV-Statistik: Im Langzeitvergleich zeigt sich in puncto Ladenpreisentwicklung vorübergehend Licht am Ende des Tunnels – 2012 ging die Kurve erstmals seit 2007 wieder nach oben, erreichte aber mit im Schnitt 14,55 Euro pro Buch gerade einmal den Mittelwert von 2010. Die Daten seit 1997 im Überblick:
- 1997: 14,57 Euro
- 1998: 14,76 Euro (+ 1,3 Prozent)
- 1999: 14,85 Euro (+ 0,6 Prozent)
- 2000: 15,12 Euro (+ 1,8 Prozent)
- 2001: 15,36 Euro (+ 1,6 Prozent)
- 2002: 15,62 Euro (+ 1,7 Prozent)
- 2003: 15,52 Euro (- 0,6 Prozent)
- 2004: 15,22 Euro (- 1,9 Prozent)
- 2005: 15,00 Euro (- 1,4 Prozent)
- 2006: 14,86 Euro (- 0,9 Prozent)
- 2007: 15,08 Euro (+ 1,5 Prozent)
- 2008: 14,79 Euro (- 1,9 Prozent)
- 2009: 14,66 Euro (- 0,9 Prozent)
- 2010: 14,55 Euro (- 0,75 Prozent)
- 2011: 14,45 Euro (- 0,7 Prozent)
- 2012: 14,55 Euro (+ 0,7 Prozent)