Leiharbeiter-Skandal

Amazon klagt gegen seinen Betriebsrat

19. März 2013
von Börsenblatt
Der Internetversender Amazon Deutschland hat beim Arbeitsgericht Fulda Klage gegen seinen Betriebsrat eingereicht. Laut dpa geht es um die umstrittene Weiterbeschäftigung von etwa 65 Leiharbeitern der Zeitarbeitsfirma Trenkwalder.

Das Unternehmen war während des Leiharbeiter-Skandals im Logistikzentrum Bad Hersfeld in die Schlagzeilen geraten – unter anderem wegen der unwürdigen Bedingungen, unter denen die ausländischen Leiharbeiter untergebracht und gegängelt wurden. Amazon hatte sich daraufhin von zwei Subunternehmen getrennt, die für die Sicherheit und den Transport der Leiharbeiter verantwortlich waren. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hatte angekündigt, die Arbeitsbedingungen zu prüfen, und der Zeitarbeitsfirma mit Lizenzentzug gedroht.

Der Betriebsrat von Amazon in Bad Hersfeld hat sich nun laut dpa geweigert, befristete Arbeitsverträge von Leiharbeitern über den 28. Februar hinaus zu verlängern, solange die behördliche Prüfung der Firma Trenkwalder noch nicht abgeschlossen sei. Amazon hingegen will die Verträge bis Ende März verlängern, hatte dies mit Dringlichkeit begründet und deshalb den Klageweg beschritten.