Lesetipp

Crowd, Rüben und Ungleichheit

1. März 2016
von Börsenblatt
Verlegen kommt von Vorlegen: Ein Verlag trägt das unternehmerische Risiko. Durch Crowdfunding-Projekte versuchen Verlage in letzter Zeit, diese Risiken zu minimieren, was Oliver Ristau im "Tagesspiegel" kritisch beleuchtet. Seine Fragestellung ist eine moralische: Dürfen nur kleine Verlage ambitioniertere Projekte "schwarmfinanzieren" oder auch die Konzernverlage?

Ristau betrachtet die Praxis von Finanzierungsplattformen wie Kickstarter und wie bislang die Resonanz auf Crowdfunding-Projekte bei Archie-Comics und Carlsen ausgefallen ist. Den ersten Versuch auf der Plattform Startnext sieht Ristau als "Bruchlandung", da keines der vorgesehenen Projekte verwirklicht worden sei, das zweite Projekt mit limitierten Drucken von für Carlsen tätigen Künstlern als Erfolg - wobei er kritisch anmerkt, dass wegen der Nachfrage die Zahl der Limitierungen aufgestockt worden sei. Generell geht es Ristau um Grundsätzliches: die Ungleichheit des Wettbewerbs zwischen großen und kleinen Verlagen. Bei ersteren gehe es um eine risikoarme Profitmaximierung, bei letzteren um die eigene Existenz.

Ristaus Kritik im "Tagesspiegel" finden Sie unter: http://www.tagesspiegel.de/kultur/comics/comic-markt-crowd-und-ruegen/13028976.html