Boualem Sansal geht im Gespräch mit FAZ-Redakteurin Sandra Kegel davon aus, dass die Islamisten dabei sind, "sich in Europa einzurichten". Letztlich gehe es ihnen um die Eroberung der Welt. Neben Gewalt und Anschlägen würden die Islamisten ihr Ziel im Hintergrund mit Indoktrination und "perfider Manipulation" über verschiedene Kanäle verfolgen. Besonders anfällig dafür seien gerade desorientierte junge Leute. Seine Überzeugung: "Die Gruppe derjenigen, die heute glauben, der Islam sei eine Religion der Stärke und Eroberung, nimmt zu." Für die Zukunft befürchtet er gar eine "Art urbanen Guerillakrieg". Den westlichen Demokratien wirft er eine "psychologische Unterwerfung" vor, stuft sie als zu schwach ein. Deshalb würden sich die Islamisten in großen Teilen der Welt durchsetzen, so sein bitteres Fazit. Im gewalttätigen Islamismus sieht er jedoch eine temporäre Erscheinung für zwanzig, dreißig Jahre. Das Ziel der Islamisten sei letztlich eine Renaissance des Islam.
Das komplette Interview, in dem Sansal auch über seinen neuen Roman "2084", die Dystopie eines islamistischen Staats, spricht, lesen Sie in der heutigen (18. November) Printausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Update: Mittlerweile steht das Interview auch in der Online-Ausgabe der FAZ.