LiBeraturpreis 2014 an Raja Alem

Blick in den Unterleib der heiligen Stadt

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Raja Alem aus Saudi-Arabien erhält für "Das Halsband der Tauben" (Unionsverlag) den LiBeraturpreis 2014. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Gesellschaft Litprom vergeben und am 11. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse überreicht.

Raja Alems "Das Halsband der Tauben", die deutsche Übersetzung erschien 2013 im Unionsverlag, wurde von den Mitgliedern von Litprom sowie des Anderen Literatuklubs ausgewählt.

Zum Inhalt

"In der Vielkopfgasse in Mekka wird eine unbekannte nackte Tote gefunden. Inspektor Nassir stößt bei seinen Untersuchungen unter anderem − Skandal! − auf einen E-Mail-Briefwechsel der Toten mit ihrem Geliebten in Deutschland, auf heimliche Liebschaften, familäre Tragödien und dubiose Geschäfte. Ein Blick in den Unterleib der heiligen Stadt, eine Zeitreise aus der modernen Gegenwart bis in vorislamische Zeiten", fasst Litprom in der Presseinformation zusammen.

"Ein Krimi, eine literarische Studie über den weiblichen Körper in der islamisch geprägten Gesellschaft, ein Großstadtroman über Mekka, den heiligen Moloch. Sinnlich, spannend, polemisch − und sehr gescheit", befand Karl-Markus Gauß als Juror der Litprom-Bestenliste Weltempfänger.

Zur Autorin

Raja Alem wurde 1970 in Mekka, Saudi-Arabien, geboren und stammt aus einer alten Mekkaner Familie. Sie studierte Anglistik an der King-Abdulaziz-Universität in Dschidda und veröffentlichte zunächst im Feuilleton der Zeitung Riyadh. Ihr erster Roman Tariq al-Harir (Die Seidenstraße) erschien 1995. Neun weitere Romane, fünf Theaterstücke, eine Biografie, mehrere Kurzgeschichten und Erzählungen für Kinder folgten. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Ihre Werke wurden unter anderem ins Französische, Englische, Spanische, Italienische und Polnische übersetzt. Sie lebt in Dschidda und Paris.

Zum Preis

Der LiBeraturpreis wurde 1986 von der Initiative LiBeraturpreis e. V. ins Leben gerufen. Er wird ausschließlich an Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt verliehen. Seit 2013 wird er von Litprom vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und einer Einladung zur Frankfurter Buchmesse verbunden, dort wird er am 11. Oktober überreicht. Die Vergabe des Preises wird durch die Unterstützung der Frankfurter Buchmesse ermöglicht.