Literaturfest München

Elke Schmitter kuratiert forum:autoren

5. Februar 2016
von Börsenblatt
Die Schriftstellerin und Journalistin Elke Schmitter ist Kuratorin des forum:autoren beim Literaturfest München 2016 (10.−27. November). Als Motto hat sie sich "ein wort gibt das andere" gewählt, will Möglichkeiten und Grenzen der Sprache aufzeigen.

Schmitter möchte der Mitteilung des Literaturfests zufolge Möglichkeiten und Grenzen der Sprache durchleuchten. Dabei soll unter anderem der Frage nach gegangen werden, welche Beziehungen zwischen Sprache, Dichtung und Politik bestehen. Weitere Aspekte: Wie verändert die Digitalisierung unseren Umgang mit Sprache? Was können Übersetzungen vermitteln – und wo bringen sie Missverständnisse in die Welt?

"Wir brauchen die Sprache, um über Gott und die Welt und über uns zu reden. Sie entsteht aus dem Miteinander, doch sie hat ihren Eigensinn. Sie scheint ein anschmiegsames Instrument, aber sie macht, was sie will. Das forum:autoren 2016 geht bei der Sprache ein und aus: beim Erzählen, beim Erklären und beim Missverstehen, beim Hören, beim Übersetzen, bei der Propaganda und bei der Verzauberung durch literarische und musikalische Stimmen. Wer ein wort gibt das andere besucht, dem soll es schwindeln vor Erkenntnis, und den soll die Schönheit der Literatur gepackt haben und nicht mehr loslassen", erläutert Elke Schmitter.

Elke Schmitter, 1961 in Krefeld geboren, hat Philosophie an der LMU München studiert. Darauf wurde sie als Journalistin tätig: 1992 bis 1994 als Chefredakteurin der "taz", anschließend als freie Mitarbeiterin der "Zeit" und der "Süddeutschen Zeitung". Seit 2001 gehört Elke Schmitter der Kulturredaktion des "Spiegel" an. 1982 erschien ihr erster Gedichtband "Windschatten im Konjunktiv" (Machwerk Verlag), zuletzt publizierte Elke Schmitter zusammen mit Hanns Zischler die Anthologie "Galerie der Namenlosen. Portraits von Unbekannten aus der Sammlung der Berliner Gemäldegalerie" (Alepheus Verlag 2013).

Zum forum:autoren 2016 werden internationale Gäste aus den Bereichen Literatur, Poesie, Musik, Theater, Wissenschaft und Journalismus erwartet, darunter zwei Nobelpreisträgerinnen: Swetlana Alexijewitsch und Herta Müller. An unterschiedlichen Orten der Stadt finden Vorträge und Diskussionen, Sprech-Gesänge und Performances, Lesungen und Konzerte statt. Eine Theaterproduktion gemeinsam mit Schriftstellerin und Regisseurin Judith Kuckart ist ebenso geplant wie eine tägliche "Bänkel"“-Bar mit Jazz und Kehlkopfgesang, Jam-Sessions und Rap.