Litprom-Bestenliste "Weltempfänger"

Sieben Lektüretipps für den Winter

1. Dezember 2016
von Börsenblatt
Die Bestenliste "Weltempfänger" vom Winter 2016 überrascht mit einem neuen, frischen Outfit, aber wie bewährt werden sieben Titel empfohlen. Die Autoren stammen aus Singapur, Pakistan, Indien, Libanon, Haiti, Guatemala und dem Iran.

An der Spitze steht Amanda Lee Koe aus Singapur mit "Ministerium für öffentliche Erregung" (CulturBooks). "Vierzehn Erzählungen, die es in sich haben: In ihnen erzählt die erst 29-jährige Autorin ... von verpasstem Leben und nicht gelebter Liebe, aber auch vom kolonialen Erbe im Vielvölkerstaat Singapur", so Jury-Mitglied Katharina Borchardt. Siehe dazu auch den jüngsten Sonntags-Buchtipp von Anita Djafari.

Die sieben Titel des Weltempfängers Nr. 33 / Winter 2016:

  1. Amanda Lee Koe (Singapur): "Ministerium für öffentliche Erregung" (CulturBooks). Aus dem Englischen von Zoë Beck.
  2. Omar Shahid Hamid (Pakistan): "Der Gefangene". Kriminalroman (Draupadi). Aus dem Englischen von Rebecca Hirsch.
  3. Lyonel Trouillot (Haiti): "Yanvalou für Charlie" (Liebeskind). Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer und Claudia Steinitz.
  4. Zeina Abirached (Libanon): "Piano Oriental". Comic (Avant). Aus dem Französischen von Annika Wisniewski.
  5. Aravand Adiga (Indien): "Golden Boy" (C. H. Beck). Aus dem Englischen von Claudia Wenner.
  6. Eduardo Halfon (Guatemala/USA): "Signor Hoffmann" (Hanser). Aus dem Spanischen von Luis Ruby. 
  7. Abbas Maroufi (Iran): "Fereydun hatte drei Söhne" (Edition Büchergilde). Aus dem Persischen von Susanne Baghestani.

Die gesamte Liste mit den Texten der renommierten Jury unter dem Vorsitz von Ilija Trojanow findet sich hier: http://www.litprom.de/projekte/weltempfaenger.html.

Übersetzungswunsch

Für eine Übersetzung ins Deutsche empfiehlt Jurorin Claudia Kramatschek den Gedichtband "Ippadikku evaal" (Kalachuvadu Publications 2016) von Sukirtharani (Indien): "'Ippadikku evaal' erweist jener Eva Hommage, die einst verbotene Früchte vom Baum der Erkenntnis aß. Auch Sukirtharani – Dalitdichterin und Sozialaktivistin – tut Verbotenes: In kühnen Worten kartografiert sie den weiblichen Körper, das Leben der Dalits, Ausbeutung und Diskriminierung – ohne Bitternis, mit Sprachwitz und Humor."