Andrang in der digitalen Zone
"Die digitale Zone der Messe war in diesem Jahr erheblich größer und wirkte professionalisierter", zieht Katja Böhne, Sprecherin der Frankfurter Buchmesse, nach ihrem London-Besuch Bilanz. Auch große Onlinehändler und Elektronikkonzerne wie Sony, Samsung und Amazon seien vertreten gewesen. Sie hätten sich inzwischen an den Buchmessestil angepasst und auf Showeffekte verzichtet.
Amazon dominiert den E-Markt
Die britische Buchbranche artikulierte ihre Sorgen angesichts der wachsenden Konzentration – vor allem im digitalen Buchgeschäft, so Böhne. Rund 95 Prozent aller E-Books in Großbritannien würden inzwischen über Amazon verkauft. Amazon war auch das Stich- und Reizwort eines Podiums, das positive und negative Einflüsse des Onlinehändlers auf die Branche diskutierte.
"Amazon macht sein Geschäft wie viele andere internationale Unternehmen und nutzt dazu auch Steuervorteile, etwa in Luxemburg", so Ed Nawotka, Chefredakteur des Magazins "Publishing Perspectives". Das Gute an Amazon sei, dass es die Buchbranche dazu zwinge, kreativ zu werden. Problematisch sei, dass Amazon nicht nur als Wettbewerber auftrete, sondern zugleich die gemeinsame Grundlage des Wettbewerbs zerstöre.
Boyd triumphiert mit Bond
London ist traditionell die größte Rechtemesse – und auch in diesem Jahr gab es große Deals: unter anderem rund um den neuen James-Bond-Roman von William Boyd. Für welche Summe die Buchrechte verkauft wurden, blieb vertraulich.
Großer Andrang herrschte am deutschen Gemeinschaftsstand, der mit 22 Verlagen an die Themse gereist war. In diesem Jahr dabei: Gräfe und Unzer sowie Bastei Lübbe mit Eichborn.
Hanser-Verleger Michael Krüger wurde in London mit dem Lifetime Achievement Award 2013 der Messe für sein verlegerisches Lebenswerk ausgezeichnet.
Last but not least die Messe-Zwischenbilanz: Alles in allem meldet Messeveranstalter Reed Exhibitions mehr als 23.000 Fachbesucher und 1.600 Aussteller; Gastland ist die Türkei.