London Book Fair 2016

Positive Zahlen und gute Stimmung in London

12. April 2016
von Nicola Bardola
Bei der heutigen Eröffnungspressekonferenz zur 45. London Book Fair zeigte sich die Leiterin Jacks Thomas erleichtert über die Entwicklung des britischen Buchmarkts: Nach einem mehrjährigen leichten Abwärtstrend steigen die Zahlen 2015 wieder.  

Im Vergleich zu 2014 ist der Absatz gedruckter Bücher sowie von E-Books und Hörbüchern um fünf Prozent gestiegen (Print um vier Prozent). Laut Nielsen bildet Großbritannien damit in Europa eine Ausnahme. Zum Erfolg tragen in erster Linie Kinder- und Jugendbücher bei.

Auch die London Book Fair engagiert sich sehr für den Nachwuchs. Am Donnerstag wird ein dreistündiger "Nielsen Children's Summit" stattfinden. Nachdem die diesjährige Gewinnerin des Astrid Lindgren Memorial Awards, Meg Rosoff, nicht bei der Preisverkündung auf der Fiera del libro per Ragazzi in Bologna anwesend war, diskutierte sie in London gleich im Anschluss an die Pressekonferenz vor großem Publikum über ihr neues Buch "Jonathan Unleashed". Obwohl nur Fachpublikum zur Messe zugelassen ist, bildete sich sofort eine lange Schlange mit Teenagern, die sich ihre Bücher signieren lassen wollten.


Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Messe zum 400. Todestag William Shakespeares mit dem Projekt "The Shakesperience". Es werden nicht nur Shakespeare-Fortschreibungen von Autoren wie Howard Jacobson, Jeanette Winterspon und Tracy Chevalier diskutiert, sondern es werden auch auf dem Messegelände selbst mehrsprachige Kostproben verschiedener innovativer Theateraufführungen gegeben.

Für Aufsehen sorgte die "Enthüllung" der neuen App zum Roman "Belgravia" des britischen Autors Julian Fellowes (bekannt durch "Downtown Abbey"). Freigeschaltet wurde die digitale Erweiterung auf dem Messegelände heute, für das Publikum in Großbritannien erst morgen. In Deutschland verspricht sich das Random House Imprint carl's books Erfolg mit diesem als E-Riginal-Serienroman veröffentlichten Projekt. Das gedruckte Buch soll im November erscheinen.

Hocherfreut ist man an den Gemeinschaftsständen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Die Standfläche ist gleich geblieben, aber die Lage hat sich sehr verbessert. "Wir befinden uns jetzt nicht nur zentral und nahe beim Haupteingang. Wir haben auch mehr Aussteller als in den vergangenen Jahren", so Bärbel Becker von der Frankfurter Buchmesse. Die Präsentation von "New Books in German" findet dieses Jahr nicht in der Deutschen Botschaft, sondern anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Initiative erstmals auf der Messe statt.