Ministerin Wanka würdigte die Zeitschrift „die horen“ mit den Worten des Literaturwissenschaftlers Paul Raabe als „eine der markantesten und vielseitigsten Literaturzeitschriften in Deutschland“. Die Zeitschrift wird, so wurde an diesem Abend bekannt gegeben, im Januar unter das Dach des Göttinger Wallstein Verlags schlüpfen. Bisher erscheint sie im Bremerhavener NW-Verlag. Ihr langjähriger Herausgeber, Johann P. Tammen, übergibt den Stab nach insgesamt 41 Jahren, in denen er als Autor, Mitarbeiter und Herausgeber für „die horen“ tätig war. Tammen erzählte den rund 100 Gästen, dass die Lage für Literaturzeitschriften kritisch sei, wie der Niedergang selbst etablierter Organe wie „NDL“ und „Kursbuch“ zeige. Ministerin Wanka versicherte, dass das Land Niedersachsen die „die horen“ nach wie vor unterstützen werde.
Bei Lünebuch hatte der Generationswechsel bereits im vergangenen Jahr stattgefunden; Wanka lobte die „organische Betriebsübernahme“, die Hans-Henning Orthey und sein Sohn Jan vorbildlich vollzogen hätten und hob neben dem „verantwortungsvollen Umgang mit den Auszubildenden“ und der Servicequalität auch die Flexibilität der Buchhandlung hervor: „Die Bücher werden sogar mit dem Fahrrad ausgeliefert, da kann selbst Amazon nicht mithalten.“ Jan Orthey nannte als wesentlichen Erfolgsfaktor der Buchhandlung seine Mitarbeiter. Ihnen wird bei Lünebuch viel Verantwortung übertragen. So hat Orthey beispielsweise den Einkauf und damit die Sortimentsstruktur in die Hände seiner Mitarbeiter gelegt.
Die Ministerin nutzte die Gelegenheit, dem unabhängigen Buchhandel Mut zu zusprechen: Die Zahl der Neugründungen sei ein Signal dafür, dass kleinere Buchhandlungen sich am Markt durchaus behaupten könnten.