Auch wenn sich technisch seitdem einiges geändert hat – "Druckerei ist Druckerei, und das wollte ich gern mal wieder sehen", so Brasch. Den Entstehungsprozess ihres Buches hat sie mit ihrem Smartphone gefilmt, geschnitten und mit zauberhafter Musik unterlegt (Penguin Café Orchestra, "Telephone and Rubber Band"). Die Kollegen vom Argon Verlag, bei denen das Hörbuch erscheint, waren offenbar begeistert – und haben Marion Brasch direkt ins Presswerk eingeladen.
Ihr Buch über ihre Familie habe sie ihrer Tochter zuliebe geschrieben, sagte Marion Brasch in einem Interview. "Ihr wollte ich die Geschichte erzählen." Es hätte eine sehr traurige werden können, denn am Ende bleibt die heute 50-Jährige als Einzige übrig, legt fünf Rosen auf die Gräber ihrer drei Brüder und ihrer Eltern. Dass ihr Roman dennoch ein überwiegend heiterer geworden ist, liegt daran, dass Marion Brasch, wie sie selbst sagt, nicht so gern Geschichten liest, die "schicksalsschwer und bleiern sind". So berichtet sie vom Leben ihrer berühmten Familie mit einer Leichtigkeit, die bezaubert, und mit einem erzählerischen Geschick, das man einer Romandebütantin kaum zutrauen würde.