Marion Brasch war beim Druck ihres Romans dabei

"Eine Art Déja-vu"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
"Es roch nach Papier, Druckfarbe und heißem Leim", beschreibt Marion Brasch in ihrem Roman "Ab jetzt ist Ruhe" (S. Fischer Verlag, ET: 23. Februar) ihren Ausbildungsplatz in einer Druckerei in Ost-Berlin. 30 Jahre später ist sie noch einmal dorthin zurückgekehrt.
"Als ich die Fahnen meines Buches zum Korrekturlesen bekam, hatte ich plötzlich so eine Art Déjà-vu und sah wieder die Druckerei, in der ich selbst als Setzer gearbeitet habe", sagt Brasch, die in ihrem bewegenden Debüt überwiegend heiter von ihrer berühmten Familie und dem Leben in der DDR erzählt.

Auch wenn sich technisch seitdem einiges geändert hat – "Druckerei ist Druckerei, und das wollte ich gern mal wieder sehen", so Brasch. Den Entstehungsprozess ihres Buches hat sie mit ihrem Smartphone gefilmt, geschnitten und mit zauberhafter Musik unterlegt (Penguin Café Orchestra, "Telephone and Rubber Band"). Die Kollegen vom Argon Verlag, bei denen das Hörbuch erscheint, waren offenbar begeistert – und haben Marion Brasch direkt ins Presswerk eingeladen.

Ihr Buch über ihre Familie habe sie ihrer
 Tochter zuliebe geschrieben, sagte Marion 
Brasch in einem Interview. "Ihr wollte 
ich die Geschichte erzählen." Es hätte eine
 sehr traurige werden können, denn am 
Ende bleibt die heute 50-Jährige als Einzige 
übrig, legt fünf Rosen auf die Gräber ihrer
 drei Brüder und ihrer Eltern.
 Dass ihr Roman dennoch
 ein überwiegend heiterer geworden 
ist, liegt daran, dass Marion Brasch, wie sie
 selbst sagt, nicht so gern Geschichten liest,
 die "schicksalsschwer und bleiern sind".
 So berichtet sie vom Leben ihrer berühmten
 Familie mit einer Leichtigkeit,
 die bezaubert, und mit einem erzählerischen 
Geschick, das man einer Romandebütantin
 kaum zutrauen würde.


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