Markt

Widerstand gegen Arbeitsbedingungen bei Apple

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Während neueste Gerüchte um in Planung befindliche Apple-Produkte in der Branche kursieren, produziert der Konzern durch seine Arbeitsbedingungen wieder Negativschlagzeilen. In einem Münchner Apple-Store wurde nun erstmalig ein Betriebsrat gegründet. In China, wo Apple von Billiglohnarbeitern seine iPads produzieren lässt, konnten derweil die Foxconn-Arbeiter eine Lohnerhöhung durchsetzen.

Wie das "Manager-Magazin" berichtet, werfen Apple-Angestellte in Deutschland ihrem Brötchengeber schlechte Arbeitsbedingungen in seinen Apple-Stores vor. Acht Filialen gibt es in Deutschland. Erstmals regt sich nun organisierter Widerstand: Wie das Magazin berichtet, habe sich mit Unterstützung von Ver.di im Apple-Store in der Münchener Rosenstraße jetzt erstmals ein Betriebsrat gegründet.

"Der Leidensdruck war einfach zu groß. Apple wollte weder zuhören noch handeln", zitiert das "Manager Magazin" Ver.di-Vertreterin Victoria Sklomeit. Apple zwinge die Angestellten systematisch dazu Überstunden zu leisten, der Lärmpegel in den Shops sei oft zu hoch, Maßnahmen zum Gesundheitsschutzes gebe es keine.

In den USA, heißt es im Bericht weiter, würden Beschäftigte der Apple-Stores dem Tech-Konzern schon lange respektlose Behandlung, enormen Leistungsdruck und unagemessene Entlohnung vorwerfen, weshalb sich die Angestellten der Apple-Einzelhandelssparte dort im vergangenen Jahr zur Apple Retail Workers Union zusammengetan hätten.

Nur auf den ersten Blick erfreulich sind indes die Nachrichten aus China: Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, will der chinesische Auftragsfertiger Foxconn, der die Massenproduktion für Produkte von Apple-, HP- oder Dell verantwortet, den Lohn seiner Mitarbeiter noch diesen Monat um 15 bis 20 Prozent erhöhen. Dabei handelt es sich um die dritte Lohnerhöhung in zwei Jahren. Im Werk in Shenzhen erhalten Arbeiter nach Unternehmensangaben etwa 1.800 Yuan Gehalt im Monat (rund 217 Euro). Noch vor drei Jahren soll der Lohn bei nur 900 (108 Euro) Yuan gelegen haben, meldet Foxconn.

Der Apple-Konzern war mehrfach in die Kritik geraten, weil er von unmenschlichen Arbeitsbedingungen im chinesischen Werk gewusst und diese geduldet haben soll, um die Produktionskosten niedrig zu halten.

Derweil kocht die Gerüchteküche: Das iPad 3 soll laut Medienberichten am 7. März präsentiert werden, außerdem soll der Apfel-Konzern ein Tablet mit einem kleineren Display planen.