Marktentwicklung im deutschsprachigen Raum

Kein Land ist wie das andere

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Für Buchhändler in Deutschland läuft es derzeit besser als für ihre Kollegen in Österreich und der Schweiz – Grund zum Feiern haben jedoch die wenigsten: Die Halbjahresbilanz fällt überall eher mager aus, selbst Onlineshops können sich kaum von der allgemeinen Entwicklung abkoppeln.

Die Launen des Markts treffen nicht nur den deutschen Buchhandel. Auch in Österreich und der Schweiz sind die Umsätze laut Branchen-Monitor Buch rückläufig. "Was den Buchhandel schmerzt, freut die Kunden", hieß es im jüngsten Newsletter des "Schweizer Buchhandels"; Grund für die sinkenden Umsätze sind dort nicht etwa Absatzprobleme, sondern die sinkenden Buchpreise: "Die Preise in der Schweiz sind durch den schwachen Euro durchschnittlich um fast sechs Prozent zurückgegangen."

Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich

Um die Daten aus dem deutschsprachigen Raum miteinander in Einklang zu bringen und vergleichbar zu machen, betrachten die Marktforscher von GfK Entertainment in jedem Land dieselben großen Vertriebskanäle – den Sortimentsbuchhandel und den E-Commerce. Die kleineren bleiben außen vor. So sehen die ermittelten Trends aus (siehe dazu auch die Grafik oben):

  • Deutschland entwickelt sich von allen drei Ländern noch am besten, der Markt verhält sich vergleichsweise stabil (zum Halbjahr: minus 1,9 Prozent). Die Kollegen in Österreich schieben laut GfK Entertainment zum Ende des Halbjahrs ein Minus von 2,8 Prozent vor sich her, in der Schweiz rutschte der Umsatz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahrs um 5,4 Prozent in den Keller.
  • Bemerkenswert: In Österreich fiel der Umsatzzuwachs für Reisetitel zwischen Januar und Juni mit plus 5,9 Prozent besonders hoch aus.
  • Die Warengruppen Belletristik, Ratgeber sowie Kinder- und Jugendbuch hatten es im ersten Halbjahr im gesam­ten deutschsprachigen Raum nicht leicht, überall zog die Umsatzkurve nach unten.

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