Mehrwertsteuer für E-Books

Deutscher Kulturrat fordert die 7 Prozent

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert die Bundesregierung zur Einführung der ermäßigten Mehrwertsteuer (MwSt) bei E-Books auf.

Bislang werden E-Books in Deutschland mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt, so der Deutsche Kulturrat in seiner Medieninformation, gedruckte Bücher dagegen mit dem ermäßigten Satz von 7 Prozent. Frankreich dagegen, das als Vorbild herangezogen wird, besteuere gedruckte und digitale Bücher mit einem einheitlichen Mehrwertsteuersatz von 5,5 Prozent. Der Deutsche Kulturrat, zu dessen Mitgliedern auch der Börsenverein zählt, stellte seine Forderung anlässlich der Feierlichkeiten und Regierungsgesprächen zum 50-jährigen Jubiläum des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags (Elysée-Vertrag) und wünscht sich eine "gemeinsame Initiative beider Länder hinsichtlich der reduzierten Mehrwertsteuer für Kulturgüter".

Man müsse von Frankreichs Kulturpolitik lernen, sagte Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. "Es ist schier unbegreiflich, weshalb das Kulturgut Buch, wenn es auf Papier gedruckt wird in Deutschland mit 7 Prozent MwSt belegt ist, liegt es aber in digitaler Form vor, muss in Deutschland 19 Prozent MwSt gezahlt werden. Während in Frankreich der reduzierte Mehrwertsteuersatz auch für E-Books gilt, scheut Deutschland bislang davor zurück, ebenso zu verfahren."

Einen Überblick zu den unterschiedlichen Steuersätzen für E-Books und gedruckten Büchern in Europa, die das Börsenblatt zusammengestellt hat, finden Sie hier