MVB Data Summit: Interview mit Keynote-Speakerin Christin Kroos

"SEO-Wissen fehlt"

9. November 2017
von Börsenblatt
Beim MVB Data Summit will Google der Branche zeigen, wie sich Kunden wieder in die Läden locken lassen – Christin Krooss, Produktspezialistin des Konzern, gibt schon mal einen Einblick.

Onlinekunden wieder in die Läden zu bekommen: Haben Sie, hat Google dafür eine Lösung?
Kunden schätzen am lokalen Einzel­handel vor allem das Einkaufserlebnis und die persönliche Beratung – dennoch können stationäre Händler von Onlinewerbung profitieren: 76 Prozent der Smartphone-Nutzer, die zuvor eine lokale Suche durchgeführt haben, besuchen innerhalb der nächsten 24 Stunden ein Geschäft. Generell  setzt Google auf die Erreichbarkeit von Kunden in den entscheidenden Momenten: Wenn diese beispielsweise online nach einem bestimmten Produkt suchen und sich bereits in der Nähe des Ladens befinden sollten Buchhändler diesen Moment nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Wie ist das zu schaffen?  
Google stellt verschiedene Werbeformate und Tools bereit, die zur Steigerung der Kundenfrequenz in Läden führen, beispielsweise Google My Business. Unternehmen können mit diesem kostenlosen Tool allgemeine Informationen wie ihre Adresse und ihre Öffnungszeiten zentral verwalten. Außerdem ist es wesentlich, um alle weiteren standort­basierten Angebote zu nutzen, also etwa Anzeigen mit lokaler Produktverfügbarkeit. Das Schalten von Standorterweiterungen und lokalen Suchnetzwerk-­Anzeigen auf Google Maps weist Kunden zusätzlich auf Läden hin.

Zum MVB Data Summit wollen Sie Beispiele von Unternehmen mitbringen, denen es auf diesem Weg gelungen ist, wieder mehr Kunden in ihre Läden zu ziehen – welche?
"Think with Google" sammelt viele spannende Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass Google-Produkte wie Local Inventory Ads zu einer Steigerung der Besuche im Ladengeschäft führen. Beispiele aus verschiedenen Branchen liefern Telekom, Sportscheck oder OBI.

Sichtbarkeit bedeutet auch, dass Käufer die Angebote ihrer lokalen Buchhandlung bei Google bereits unter den ersten Suchergebnissen finden – das gelingt nicht allen. Woran liegt das?
Bei der Anzeige in Google muss zwischen zwei Arten unterschieden werden. Es gibt sowohl Suchergebnisse als auch AdWords-Anzeigen. Während die Suchergebnisse nicht Teil der Werbeprogramme sind, sind die AdWords-Ergebnisse als Anzeigen gekennzeichnet. Diese basieren auf der Ähnlichkeit, die zwischen der Suchanfrage des Kunden und den Keywords des Werbekunden besteht. Die Reihenfolge der AdWords-Anzeigen ist abhängig von einer Kombination von CPC-Geboten, Cost-per-Click, sowie der Relevanz. Viele Unternehmen sind trotz der Technologisierung digital nicht präsent: So besitzen 60 Prozent aller Kleinunternehmen keine eigene Webpräsenz. Häufig schrecken Komplexität, Kosten und Zeitaufwand sie ab. Gleichzeitig fehlt es oft an Wissen bei der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO. Vielen Unternehmen ist nicht bekannt, was sie beachten müssen, um sich in der Suche über die Suchmaschine optimal zu platzieren.

Gehen Sie noch in Buchhandlungen?
Ja, ich gehe in der Tat auch noch selbst in Buchhandlungen. Bevorzugt am Wochenende und vor allem dann, wenn ich mich inspirieren lassen möchte. An lokalen Buchhandlungen schätze ich die Beratung und die guten Tipps.

MVB Data Summit 2017

Teilnehmer des MVB Data Summit diskutieren Lösungen für Verlage, Buchhandlungen und Dienstleister der Branche. Es geht um den Umgang mit Daten, das Kundenverhalten und Produktstrategien.

  • Hashtag: #ManageYourData17
  • Termin: 29. November, Haus des Buches in Frankfurt (Tagesticket: 490 €)

Weitere Informationen unter datasummit.de