Wie Volker Dittrich heute, auf den Tag genau 25 Jahre nach der Verlagsgründung, bekanntgab, werden künftig unter dem Dittrich-Label als Imprint alle belletristischen Titel von Nicolai publiziert. Erfolgreiche Sachbuchtitel des Dittrich Verlags sollen dann neu bei Nicolai angeboten werden.
Waren anfangs Musik- und theaterhistorische Bücher die Markenzeichen des Dittrrich Verlags, kamen später Romane und Biografien über die Vergangenheit hinzu: "Die historischen Romane des niederländischen Romanciers Theun de Vries über große Künstlerpersönlichkeiten und politische Umwälzungen in der Geschichte brachten erste Glanzpunkte ins belletristische Programm", so Volker Dittrich. Er erinnerte an ein weiteres engagiertes Verlagsprojekt, die Edgar Hilsenrath Werkausgabe in zehn Bänden im Herbst 2003. Zur gleichen Zeit erschien der vierbändige Romanepos von Erasmus Schöfer „Die Kinder des Sisyfos“ über die linke Protestbewegung von 1968 bis 1990, der ebenfalls in den Medien Beachtung fand. Mit der editionBalkan sei im Herbst 2010 noch einmal ein neues, ehrgeiziges Verlagsprojekt begonnen worden: zeitgenössische Literatur aus den Balkanländern, die die politischen, sozialen und ökonomischen Turbulenzen in der Region reflektiert.
"Bücher und Autoren des Dittrich Verlages fügen sich hervorragend ins Verlagsprofil von Nicolai ein", sagte Volker Dittrich im Gespräch mit boersenblatt.net. Im Nicolai Verlag erscheinen Bücher zur Kultur- und Zeitgeschichte, hochwertig illustrierte Bücher aus den Bereichen Architektur, Design, bildende Kunst und Fotografie. Andreas von Stedman will den Dittrich Verlag als rein belletristisches Imprint im Nicolai Verlag fortführen – "und ausbauen", wie Dittrich erläutert. "Es ist ein gutes Gefühl für mich, dass der Name des Verlags fortbesteht."
Von Stedman hatte 2004, nach Stationen bei Hanser und beim DuMont-Verlag, den 1713 gegründeten Nicolai Verlag von S. Fischer übernommen. Er ist zudem geschäftsführender Gesellschafter des Verlags Velbrück-Wissenschaft.
