Nintendo im Buchhandel

"Sinnvolle Ergänzung zu unseren bestehenden Vertriebswegen"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Wie gemeldet, eröffnet der Konsolen- und Spielehersteller Nintendo in der umgebauten Filiale der Mayerschen Buchhandlung am Kölner Neumarkt am 27. August seinen ersten Shop-in-Shop in einer Buchhandlung. boersenblatt.net hat bei Kathrin Tamburello, Trade Marketing Manager von Nintendo Deutschland, nachgefragt.

Bereits seit Mitte 2008 werden DS-Konsolen bei der Mayerschen Buchhandlung und bei Hugendubel verkauft. Ist dieses Konzept erfolgreich?
Tamburello:
Ja, das ist auch der Grund dafür, dass wir nun einen Schritt weiter gehen und bei der Mayerschen Buchhandlung am Kölner Neumarkt am 27. August einen kompletten Shop-in-Shop einrichten. Das ist eine richtige Premiere für uns.

Sie sagten kürzlich, dass durch eine Kooperation mit dem Buchhandel auch neue, wertvolle "Berührungspunkte" zu den Verbrauchern entstehen würden. Warum ist gerade der Kontakt zu Buchhandelskunden für Nintendo wertvoll?
Tamburello: Nintendo möchte mit seinen Spielen nicht nur eine einzige Zielgruppe ansprechen, sondern prinzipiell jeden – unabhängig von Alter oder Spielerfahrung. Deshalb nutzen wir – sowohl im Vertrieb als auch in der Kommunikation – verstärkt Kanäle, über die wir zum Beispiel auch Mädchen, junge Frauen oder ältere Erwachsene besser erreichen. Wir erwarten aber nicht, dass Menschen, die kaum oder noch nie Kontakt mit Videospielen hatten, zu uns kommen: Wir müssen zu ihnen gehen. Buchhandlungen mit ihrem sehr heterogenen Publikum sind dafür besonders gut geeignet und daher eine sinnvolle Ergänzung zu unseren bestehenden Vertriebswegen.

Welche Eignung bringt die Mayersche als Partner mit?
Tamburello: Zum einen befindet sich die Buchhandlung am Kölner Neumarkt in einer Top-Lage. Das ist für uns sehr wichtig, da wir uns mit den Shop-in-Shops auf einige wenige, strategisch günstige Standorte konzentrieren wollen. Zum anderen bietet die Mayersche Buchhandlung genügend Raum, damit der Nintendo-Shop seine einladende Lounge-Atmosphäre entfalten kann. Die Kunden sollen sich ja dort wohlfühlen und ganz ungezwungen unsere Spiele und Konsolen testen können.

Bekommen die Buchhändler der Mayerschen eine spezielle Schulung oder wird im Shop ein Nintendo-Mitarbeiter die Kunden beraten?
Tamburello:
In erster Linie sollen die Kunden die Welt der Nintendo-Spiele in aller Ruhe selbst entdecken können. An Tagen, an denen besonders viel los ist, werden aber auch Promotoren von Nintendo vor Ort sein. So steht intensiv geschultes Personal als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung – und das ist ja auch gerade für die im Videospiel-Bereich noch weniger erfahrenen Besucher wichtig.

Welches Sortiment wird vorrätig sein?
Tamburello:
Außer unseren Konsolen Wii und Nintendo DS werden in dem Shop zahlreiche Spiele ganz unterschiedlicher Genres zur Verfügung stehen – sowohl eigene Entwicklungen als auch Lizenznehmer-Software. Und selbstverständlich werden die Kunden immer Gelegenheit haben, die gerade aktuellen Titel zu testen.

Sie sagten, durch den Shop-in-Shop werde eine "Schnittstelle zwischen der literarischen und der digitalen Welt" hergestellt. Könnten Sie das näher erläutern?
Tamburello:
Es gibt ja nicht die Zielgruppe der Leser auf der einen Seite und eine völlig davon getrennte Zielgruppe der Spieler auf der anderen Seite. Viele Bücher-Fans sind gleichzeitig begeisterte Spieler, und umgekehrt sind viele Spieler eifrige Leseratten. Beide möchten ihre Freizeit mit etwas verbringen, das zugleich sinnvoll ist und Spaß macht. Bücher und Videospiele sind beides Medien, die ihnen genau das erlauben. So bieten Spiele wie „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ den Spielern einen echten Mehrwert: man kann damit seine grauen Zellen trainieren – und das auf spielerische Art und Weise. Nintendos Präsenz im Buchhandel ermöglicht es Spielern und Lesern jetzt, ihre eng miteinander verwandten Bedürfnisse an einem Ort, an einer Schnittstelle, zu befriedigen.

Ist die Eröffnung weiterer Shop-in-Shops im Buchhandel geplant?
Tamburello:
Wann immer sich Möglichkeiten ergeben, prüfen wir die Voraussetzungen für die Eröffnung weiterer Shop-in-Shops in Buchhandlungen. Prinzipiell sind wir da für Vieles offen. Allerdings werden Nintendo Shop-in-Shops kein Massenphänomen, sondern deren Einrichtung konzentriert sich auf wenige Standorte. Mit weiteren Partnern sind wir in Gesprächen.