Online-Buchhandel

Sanktionen für erhöhte Stornoquoten bei Buchfreund

27. Dezember 2010
von Börsenblatt
Drakonische Maßnahmen: Die Antiquariats- und Gebrauchtbuchplattform Buchfreund erhebt ab 1. Januar von Anbietern mit erhöhter Stornoquote eine zusätzliche Provision.

Zur Begründung heißt es in einem Rundschreiben an die Buchfreund-Anbieter: "Im Vergleich zum Vorjahr 2009 sind die Stornoquoten von Verkäufen in 2010 von 8% auf über 10% gestiegen. Das bedeutet, dass ca. jeder 10. Käufer mit der Buchfreund Plattform unzufrieden ist. Dies wurde durch viele Käuferrückmeldungen immer wieder an uns herangetragen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Stornoquote von 8% durchaus zu vertreten ist, da in dieser Quote sowohl Rücksendungen, Mehrfachbestellungen als auch Postverluste bereits enthalten sind. Stornoquoten jenseits der 8% fallen aus dem üblichen Rahmen heraus und werfen zeitgleich ein schlechtes Licht auf die gesamte Antiquariatsbranche.

Wir haben verstärkt im letzten Jahr auf die erhöhten Stornoquoten einiger Verkäufer hingewiesen, leider ohne messbaren Erfolg. Nach Gesprächen mit etlichen Antiquaren, bei denen auch gefordert wurde, Händler mit hohen Stornoquoten komplett vom Verkauf auszuschließen, haben wir ein Modell entwickelt, bei dem die jeweilig fälligen Provisionssätze abhängig von den erhöhten Stornoquoten ermittelt werden."

Für Anbieter mit einer Stornoquote unter 8 Prozent – Dreiviertel der Buchfreund-Händler, also die überwiegende Mehrheit – ändere nichts. Für die Verkäufer mit höheren Stornoquoten soll ab 1. Januar 2011 eine Zusatzprovision in Höhe von 0,4 Prozent berechnet werden (und zwar pro zusätzlich angefangenem Storno-Prozent oberhalb der Toleranzgrenze von 8 Prozent). Maßgeblich für die Berechnung soll die Stornoquote der letzten 12 Monate sein. Demnach müsste ein Buchfreund-Anbieter mit einer Stornoquote bis 20 Prozent künftig 4,8 Prozent zusätzliche Provision bezahlen.