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Abebooks hebt "erwartete Mindest-Erfüllungsrate" an

27. März 2014
von Börsenblatt
Abebooks zieht die Zügel an: Die Antiquariatsplattform kündigt für Mitte des Jahres Änderungen bei seiner Verkäuferbewertung und bei der von den Verkäufern erwarteten "Mindest-Erfüllungsrate" an.

Angekündigt werden die Änderungen für "Mitte 2014" – der genaue Termin der Umsetzung stehe noch nicht fest, so Abebooks. Im Kern bezieht sich die "Erfüllungsrate" auf den Prozentsatz tatsächlich abgeschlossener (also vollständig ausgeführter) Bestellungen von Kunden über die Plattform. Bislang reicht eine "Erfüllungsrate" in Höhe von 85 Prozent aus, um vier von fünf Sternen in der bei jedem Verkäufereintrag sichtbaren Anbieterbewertung zu erhalten, künftig muss diese Rate bei mindestens 90 Prozent liegen.

Zur Begründung für die bevorstehende Änderung führt Abebooks aus: "Durch die Anpassung der Erfüllungsrate stellen wir sicher, dass unsere Verkäufer mit einer sehr guten Erfüllungsrate auch eine entsprechende Würdigung erfahren. Wir wollen die Verkäufer auszeichnen, die eine durchgehend exzellente Kundenerfahrung dadurch gewährleisten, dass Sie [sic] möglichst viele Bestellungen auch abschließen. Die angepasste Erfüllungsrate zeichnet diese Zuverlässigkeit gegenüber dem Kunden aus."

Die Verkäuferbewertung wurde von Abebooks im Sommer 2007 eingeführt – von nicht wenigen Antiquaren kritisch bis ablehnend kommentiert. Eberhard Köstler, Antiquar in Tutzing und damals Vorsitzender des Verbands Deutscher Antiquare, formulierte seine Ablehnung seinerzeit mit deutlichen Worten: "Es handelt sich [...] um einen Versuch, die Antiquare dazu zu bewegen, ihre Waren ausschließlich über Abebooks anzubieten, da alle gleichzeitig beschrittenen Vertriebswege (andere Datenbanken, gedruckte Kataloge, Messebesuch, Verkäufe in Ladengeschäften, Direktangebote) notwendigerweise die 'Erfüllungsrate' sinken lassen. Gerade die tüchtigsten Antiquare werden also die schlechtesten Bewertungen erhalten, da es ihnen nicht möglich sein wird, täglich ihren Datenbestand zu aktualisieren. Dass Mitglieder des Verbandes deutscher Antiquare, die sich wie alle ILAB-Mitglieder strengen Qualitätsmaßstäben freiwillig unterwerfen, von einer Firma, für deren Service sie nicht unerhebliche Gebühren entrichten, aufgrund von deren internen Kriterien wie unmündige Schulbuben möglicherweise auch noch schlecht 'benotet' werden, ist für mich ein unhaltbarer Zustand."

Einzelheiten zu den jetzt geplanten Änderungen hat Abebooks hier mitgeteilt: